Nie die Hoffnung verlieren!

Was wir vom Tag Ashura in krisengeschüttelten Zeiten lernen können.

Kaum ein Tag vergeht, an dem es nicht neue Nachrichten von geflüchteten Menschen gibt. Menschen, die in ihrer Heimat alles verloren haben, die von Allah Prüfungen auferlegt bekommen, die härter sind, als wir es uns vorstellen können. Es sind Menschen, die ihre Familien und ihren Besitz verloren haben und oftmals kein Land in Sicht haben. Beim Anblick der Bilder, die um die Welt gehen und wenn man von Einzelschicksalen hört, die teilweise schon aus der Ferne kaum zu verkraften sind, bleibt schlussendlich nur noch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft und das Vertrauen auf die Barmherzigkeit Allahs.

Am 10. Muharam ist der Tag Ashura. An diesem Tag sind Dinge geschehen, die uns und ihnen Hoffnung geben. Erinnern wir uns an Musa (Moses), der sein Volk nach langer Zeit der Sklaverei, des Missbrauchs und der Härte durch Allahs Hilfe aus Ägypten hinaus in die Freiheit geführt hat. Es war der Tag Ashura an dem Musa sie alle durch das Schilfmeer führte und Allah die Feinde hinter ihnen im Meer ertrinken ließ. Musa hatte für die Freiheit seines Volkes lange kämpfen müssen. Auch heute noch kämpfen Menschen für ihre Freiheit, sei es in Syrien, in Myanmar oder in Palästina. Das Beispiel Musas zeigt, dass man die Hoffnung  niemals aufgeben darf und mit Allahs Hilfe alles möglich ist.

Denken wir an Ayoub (Hiob). Allah prüfte auch ihn und seine Standhaftigkeit mit harten Prüfungen. Er verlor seine Kinder. Er verlor seinen gesamten Besitz. Er wurde schwer krank. Er wurde von der Gemeinschaft verstoßen und ausgegrenzt. Nicht umsonst nennen wir schlechte Nachrichten noch heute Hiobsbotschaften. Doch Ayoub blieb geduldig und ertrug was Allah ihm gab voller Glauben darauf, dass Allah weiß was Er tut. Und das sollte nicht umsonst gewesen sein. Es war der Tag Ashura an dem Allah im befahl auf den Boden zu stampfen und aus der plötzlich hervorsprudelnden Quelle zu trinken. Das Wasser ließ ihn vollkommen gesund werden und Allah segnete ihn mit noch mehr gesunden Kindern als Zeichen seiner Barmherzigkeit und als Lohn für Ayoubs Geduld. Nicht nur Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten müssen, auch wir hier in Deutschland können aus dieser Geschichte Hoffnung schöpfen und darauf  vertrauen, dass Allahs Plan immer der sinnvollste ist, auch wenn sich uns heute vielleicht  noch nicht erschließt wozu all das Leid auf der Welt gut sein soll.

Schlussendlich erinnern wir uns an Nuh (Noah), der zusehen musste, wie die Welt in Wasser versank und der nicht wusste wie lange Allah ihn auf seiner Arche belassen würde. Welche prophetische Geschichte könnte sinnbildlicher für all die Menschen stehen, die auf kleinen Booten im Meer treiben in der Hoffnung auf ein Stück sicheres Land, das sie aufnimmt? Es war der Tag Ashura an dem Nuh auf dem Berg Cudi (in der heutigen Türkei) gestrandet ist und Allah aus ihm die Nachkommen der Menschheit erschuf. Allein Nuhs Glaube und sein Festhalten an seiner Botschaft erretteten ihn und die Gläubigen vor der Sintflut, die alles andere auf der Erde verschlang.

Traditionell fasten Muslime an Ashura (und einen Tag davor oder danach) aus Dankbarkeit gegenüber Allah. Prophet Muhammed sas sagte er erhoffe sich vom Fasten am Tag Ashura die Vergebung der Sünden des vergangenen Jahres (siehe Al-Bukhari). Unsere Dua gelten an diesem Tag allen Menschen auf der Welt, die in Not und Krieg und Terror leiden müssen. Möge Allah ihnen einen Ausweg verschaffen und sie in eine friedliche Zukunft führen und möge Er uns helfen niemals die Hoffnung auf seine Barmherzigkeit zu verlieren.

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