Neues wagen II – Vorbereitung ist alles

3 Wege, die dir helfen deinen Träumen ein Stück näher zu kommen. 

Liebst du Tagträume genau so sehr wie ich? Es macht mir Riesenspaß darüber nachzudenken wohin ich mal reisen möchte, mit wem ich mal bei einem Kaffee die großen und kleinen Probleme der Welt diskutieren will oder wie viel Geld ich mal in meinem Traumjob verdiene. In den letzten Jahren habe ich gelernt, dass genau diese Spinnereien wahr werden können. Glaubst du nicht? Lies weiter!

In meinem letzten Artikel, in dem es um dein Mindset ging, habe ich von meinen eigenen Zielen erzählt, von den Ängsten, die ich überwinden musste und meinen ersten Teilerfolgen. Da saß ich nun also mit meinem neuen Teilzeitjob, endlich mit Hijab und jeder Menge neuer Aufgaben. Es war super! Doch nachdem ich mich erst einmal eingearbeitet hatte, wurde mir nach wenigen Monaten klar, dass diese Stelle nicht meine Endstation sein konnte. Ich hatte alhamdulillah so viel Verantwortung übertragen bekommen, dass mir mehr und mehr bewusst wurde, dass ich den Willen und den Ehrgeiz hatte mein eigener Chef zu werden. Mit meinem eigenen Business. Doch die Idee blieb vorerst in meinem Hinterkopf, vergraben unter den Aufgaben des Alltags, abgelegt in der Kategorie „Eines Tages…vielleicht“. Damals ahnte ich noch nicht, dass ich genau zwei Jahre später mein Geld mit dem verdienen würde, was mir wirklich Spaß macht.

Auf dem Weg dorthin habe ich einige wichtige Erkenntnisse gewonnen, die ich dir nicht vorenthalten will. Sicher gibt es noch den ein oder anderen wichtigen Punkt, den du zur Planung deines Vorhabens beachten solltest, aber hier will ich dir die drei Punkte nennen, die mir selbst von großem Nutzen waren.

Baue dir ein Netzwerk auf 

Im Laufe der Jahre sind mir immer wieder Menschen begegnet, die mich inspiriert haben. Durch die Visionen, die sie haben und die Erfahrungen, die sie teilen. Vielleicht nur durch einen kleinen Nebensatz oder die Art wie sie Denken. Es ist wertvoll Menschen im Leben zu haben, die dein Herz und deinen Kopf zum Schwingen bringen, die dich dazu inspirieren neue Wege zu gehen und altbekannte Muster zu durchbrechen.  Ich habe Konferenzen besucht, die mich von den Themen her angesprochen haben, war auf Vorträgen, habe mich online mit Bloggern und Gleichgesinnten angefreundet und mir so ein Netzwerk aus Menschen aufgebaut mit denen ich im ständigen Austausch stehe. Das Schöne an einem solchen Netzwerk ist, dass man sich gegenseitig um Rat fragen kann, es entstehen gemeinsame Ideen und im besten Falle sogar Projekte, die man zusammen stemmt. Dank des Internets können wir nun Menschen erreichen, die uns früher wahrscheinlich nicht über den Weg gelaufen wären – weltweit!

Wenn du also auf der Reise bist, um deine Wünsche wahr werden zu lassen, dann suche den Kontakt zu Menschen, die so sind, wie du gerne sein möchtest. Die sich für die Dinge interessieren für die dein Herz schlägt. Von denen du lernen kannst und denen du von deinen eigenen Visionen erzählst. Ein Netzwerk aufzubauen erfordert selbstverständlich Zeit, Vertrauen und Arbeit. Aber es lohnt sich. Nicht nur, weil du auf diese Art möglicherweise Menschen triffst, die dir helfen werden deine Ziele zu erreichen, sondern weil auch du die Person sein kannst, die jemandem hilft, indem du hilfreiche Kontakte zusammenführst, Bekannte weiterempfiehlst oder einfach deine eigenen Erfahrungen teilst. Denn in einem Netzwerk ist es so, wie es in jeder guten Beziehung sein sollte: es herrscht ein ständiges Geben und Nehmen.

Schmiede Pläne 

Und damit meine ich nicht unsere heiß geliebten Luftschlösser. Ich spreche von einem Plan, den du schwarz auf weiß niederschreibst, deine eigene Schatzkarte. Für meine Selbstständigkeit war es unerlässlich einen Businessplan zu schreiben und genau diesen Plan solltest du dir auch für jedes andere Vorhaben zurecht legen, egal ob es sich um deine nächste Reise, deine Familienplanung oder deinen Jobwechsel handelt. In einem Businessplan hältst du all die wichtigen Kennzahlen und Fakten fest, die dir helfen deine Idee klar und strukturiert in ein Fundament zu verwandeln auf das du aufbauen kannst. Was genau ist also dein Ziel? Wie willst du es erreichen? Wann soll es losgehen?Was wirst du brauchen? Wieviel Geld musst du dafür in die Hand nehmen? Wen wirst du um Hilfe bitten müssen? Welches Ergebnis erhoffst du dir davon? Was passiert, wenn alles schief geht? Und ganz wichtig: Wie sieht dein Leben aus, wenn alles klappt?

Während du diesen Plan schreibst, wirst du deine Idee Stück für Stück auseinander nehmen und die Puzzleteile dann zu einem wunderschönen Bild zusammensetzen, dem Kompass zu deinem Ziel. Ich selbst habe mir mehrere Tage Zeit genommen, um meinen Weg klar auszuformulieren und mir Gedanken zu Themen zu machen, die mir vorher nicht wichtig waren. Doch glaube mir: je detaillierter du deinen Plan schmiedest, desto schneller wirst du dein Ziel erreichen können.

Suche dir dein Rüstzeug zusammen

Wenn dein Plan steht, geht es ans Eingemachte, jetzt kannst du die Ärmel hochkrempeln und richtig loslegen. Du hast nun ausgearbeitet wohin die Reise gehen soll, jetzt wirst du deinen Koffer für die Reise packen. Du fliegst auf deine eigene Insel, was wirst du dort brauchen?

In meinem Fall war es neben einem neuen PC, meiner Büroausstattung, Visitenkarten, der Website und allem anderen, was zum Marketing gehört, eine ordentliche Portion Mut und Durchhaltevermögen. Die beiden sind für mich sogar noch viel wichtiger als ein ordentlicher Bürostuhl und meine Schreibtischschublade voller Schokolade. Ganz im Ernst: seine eigenen Pläne zu verfolgen ist oft schwieriger, als man glaubt. Und doch soviel lohnenswerter als in alten starren Mustern verhaftet zu bleiben. Für den Fall der Fälle wandert deshalb auch meine beste Freundin in mein imaginäres Köfferchen, weil sie meine Vision kennt und genau weiß was sie sagen muss, um mich wieder aufzubauen. Und dazu mein Adressbuch voller Kontakte, die ich um Hilfe bitten kann, wenn es mal nicht so läuft, wie ich es mir in meinem Businessplan ausgerechnet habe.

Seit einigen Wochen arbeite ich nun also selbstständig und bin mein eigener Chef. Mein Tagtraum ist Wirklichkeit geworden alhamdulillah. Endlich kann ich arbeiten, wie ich es möchte und dennoch viel Zeit mit meinem Sohn verbringen und seine Kindheit genießen. Ja, die vielzitierten „Blut, Schweiß und Tränen“ sind auf diesem Weg geflossen, aber das war es definitiv wert. Und der Weg ist – so Gott will – noch lange nicht zu Ende. Ab dem nächsten Jahr will ich wieder zurück an die Uni. Ja, vielleicht ist auch das nur eine Spinnerei. Will ich vielleicht zuviel? Ich sag es wohl am besten mit den Worten eines Bittgebets von Aisha r.a.: „Oh Allah, halte mich im Wandel.“

Aber was tun, wenn die Pläne nicht so laufen wie gewünscht? Lies es im nächsten Artikel der Serie „Neues wagen“!

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