5 Schritte zu mehr Nachhaltigkeit im Kleiderschrank

Nachhaltigkeit im Kleiderschrank

Heute soll es um Nachhaltigkeit im Kleiderschrank gehen. Wahrscheinlich hast Du schon mal die Begriffe „Nachhaltigkeit“ „Fair Fashion“ oder „Conscious“ in Zusammenhang mit Kleidung gehört. Vielleicht öfter in Zusammenhang mit fairen Löhnen und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen, als mit der Umwelt. Aber wusstest Du, dass für nur eine Jeans 8000 Liter Wasser verbraucht werden? Ja, richtig gehört, das ist eine ganze Menge, denn Baumwollanbau ist sehr wasserintensiv. Und nicht nur das. Oft werden zum Färben oder bei der Verarbeitung Chemikalien benutzt, die giftig sind und in unsere Umwelt gelangen. Dazu kommt, dass der Großteil der Kleidung auf Kurzlebigkeit ausgerichtet ist. Ständig neue Kollektionen, niedrige Qualität: Wegwerfprodukte. Was Du dagegen tun kannst, dass Dein Kleiderschrank zu wachsenden Müllbergen und steigender Umweltbelastung beiträgt, das verrate ich Dir heute. Mit den folgenden 5 Schritten kannst Du bei dir für mehr Nachhaltigkeit im Kleiderschrank sorgen.

1. Bestandsaufnahme und Aussortieren

Zuerst solltest Du dir einen Überblick verschaffen. Nehme im dafür deinen Kleiderschrank genau unter die Lupe. Sammle alle deine Kleidungsstücke zusammen und nehme sie aus dem Schrank, sodass Du einen guten Überblick darüber bekommst, was Du besitzt. Zu sehen, wieviel Kleidung wir wirklich besitzen, kann manchmal schon erschreckend sein, wenn sie auf einem Haufen liegt. Sortiere jetzt nach Kleidungsart: Die Hosen auf einen Stapel, Oberteile auf den nächsten, Kleider daneben usw.

Jetzt gehst Du die Stapel nacheinander durch. Frage Dich bei jedem Teil: Ziehe ich dieses Kleidungsstück regelmäßig und gerne an? Passt und gefällt es mir noch? Wenn ja, lege es wieder zurück in den Schrank.
Wenn nein: Gib es weg. Kleidungsstücke, die Du schon seit über einem Jahr besitzt und selten angezogen hast sind Ballast und nehmen Platz im Schrank. Diese kannst Du entweder in einen Second Hand Laden deines Vertrauens bringen, online oder auf einem Flohmarkt verkaufen oder aber spenden. Wo Du Kleidung am besten „loswirst“, dazu wird es bald einen eigenen Artikel geben. Ausgenommen sind beim Aussortieren selbstverständlich besondere Kleidungsstücke, z.B. für besondere Anlässe, bei denen klar ist, dass sie nicht regelmäßig getragen werden. Aber auch hier solltest Du dich wirklich fragen, ob Du sie wirklich noch tragen wirst.

Noch ein kleiner Trick: Wenn Du deine nun neu sortierten Kleidungsstücke wieder in den Schrank hängst, hänge den Bügel falsch herum in den Kleiderschrank. Jedes Mal, wenn Du nun eine Sache getragen hast, drehe den Bügel wieder um. So siehst Du, welche Dinge Du wirklich trägst und welche seit der letzten Aussortier-Aktion ungetragen geblieben sind.

2. Vorlieben erkennen

Der erste Schritt ist gemacht: Dein Kleiderschrank ist jetzt gefüllt mit Dingen, die Du gerne anziehst. Siehst Du bestimmte Farben, die hervorstechen? Vielleicht bemerkst Du erst jetzt, dass Du schon vier weiße Blusen hast. Wenn Du also das nächste Mal in einem Laden eine weiße Bluse siehst, die Dir gefällt, dann denke daran, dass Du in dieser Hinsicht schon gut ausgestattet bist. Du kannst jetzt auch ganz genau schauen, was Dir noch fehlt und gezielt nach diesen Teilen Ausschau halten. Mit dieser Bestandsaufnahme im Hinterkopf vermeidest Du Fehlkäufe. Frage Dich vor dem Kauf neuer Sachen: Brauche ich dieses Teil wirklich? Unter welchen Bedingungen wurde es hergestellt, werde ich es häufig tragen? Passt es zu meinen anderen Kleidungsstücken, die ich bereits besitze? Versuche nur Dinge zu kaufen, die Du brauchst und die gut mit deinen sonstigen Kleidern harmonieren. Vielleicht wäre ja auch ein Capsule Wardrobe etwas für Dich?

3. Fast Fashion vermeiden

Wenn Du nun ein neues Kleidungsstück kaufen möchtest, setze auf Kleidungsstücke, die Dir lange erhalten bleiben. Vermeide Kleidung, die schnell kaputt geht oder darauf ausgelegt ist, nur wenige Male getragen zu werden. Kein „Zahle 2 Bekomme 3“ wenn Du nur 2 brauchst. Besonders bei den Basics solltest Du Wert auf gute Qualität legen. Vermeide Spontankäufe.

Second Hand ist nicht jedermanns Sache, aber gib gebrauchter Kleidung eine Chance. Hast Du keinen Laden in deiner Nähe, kannst Du dich auch bei eBay Kleinanzeigen, Kleiderkreisel oder Flohmärkten in deiner Nähe umschauen. Manchmal gibt es auch tolle Kleidertauschveranstaltungen. Second Hand Kleidung ist immer am nachhaltigsten. Und die Auswahl ist definitiv vielfältiger, da sie nicht auf eine aktuelle Kollektion in einem Geschäft begrenzt ist.

4. Informiere Dich

Schaue Dich nach Alternativen zu den großen bekannten Modeketten um. Die Liste der Fair Fashion Hersteller ist mittlerweile ganz schön lang (hier findest Du eine tolle Zusammenstellung, auch an informativen Dokumentationen). Bevor Du irgendwo kaufst, kannst Du dich informieren: Wo und unter welchen Umständen wird produziert? Welche Löhne zahlt der Hersteller, ist es nur der Mindestlohn oder kann der Lohn auch die Existenz der Angestellten sichern (hier mehr dazu)? Welche Materialien werden verwendet? Denke daran: Jeder Kauf ist eine Entscheidung mit Verantwortung. Du kannst entscheiden, welche Produktionsbedingungen Du unterstützen möchtest.

Achte auch auf die Materialien. Synthetische Kleidung wie z.B. Polyesterfleece geben z.B.bei jedem Waschgang Mikroplastik frei, welches nicht gefiltert werden kann und so in unsere Meere gelangt. Das ist eine riesige Umweltverschmutzung die kaum aufgehalten werden kann, deswegen beim Kauf auf nachhaltigere Materialien und Naturstoffe setzen.

5. Reparieren statt wegwerfen

Zu guter Letzt: Wenn ein Kleidungsstück kaputt geht, ein Loch oder einen Riss hat, überlege zuerst, ob es sich reparieren lässt, bevor Du es wegwirfst. Schuhe lassen sich zum Schuster bringen, wenn die Sohle abgelaufen ist. Bist Du selbst mit Handarbeit nicht so vertraut, suche nach einer Schneiderei oder frage in deinem Bekannten- und Familienkreis. Reparierte Kleidungsstücke haben einen ganz eigenen Charme und eine liebevolle Reparatur kann enorm aufwerten (schau Dir dieses Pinterest Board an und Du weißt, wovon ich rede).

Ich hoffe, diese fünf Schritte helfen Dir, den Weg in Richtung mehr Nachhaltigkeit im Kleiderschrank einzuschlagen. Hast Du vielleicht noch Ideen? Lasse uns gerne an ihnen teilhaben und markiere uns unter @basmamagazine oder #basmagoesgreen .

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