# basmadan diary: Ramadan Tag 9

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How did it get so late so soon? Its night before its afternoon. December is here before its June. My goodness how the time has flewn. How did it get so late so soon? – Dr. Seuss

 

Liebes Ramadan Tagebuch,

ich teile mit Dir ein Zitat, das ich schon seit Wochen vor mich hinmurmle. Und ein kleiner Blick auf meine Uhr lässt mich wieder staunen: How did it get so late so soon? Bald ist der Ramadan schon zur Hälfte vorrüber und noch konnte ich trotz des Ramadanspirits kaum eine Sekunde zur Ruhe kommen. Meine Tage verlaufen meist wie der heutige. Ich fahre morgens zur Arbeit und nutze die Zeit in der Bahn um mich in mein Buch zu vergraben. Danach verbringe ich den Nachmittag in der Universität, wo ich versuche meine nieendende To-Do-List langsam abzuarbeiten und am Abend stehe ich lange Zeit in der Küche und ärger mich, dass ich nicht einschätzen kann wie viel Würze mein Essen braucht.

Eigentlich bin ich keine Kaffetrinkerin, aber als ich heute morgen kaum noch meine Augen aufhalten konnte hätte ich so gerne einen Becher gehabt! Statt des Kaffes entschied ich mich meine alltägliche Routine heute etwas aufzubrechen. Ich verschob mein Date mit der Universitätsbibliothek auf morgen und ging nachhause, wo eine gemütliche Couch auf mich wartete. Nachdem ich wieder ein wenig Kraft getankt hatte machte ich mich auf den Weg zum Hamburger Steindamm. Dort verbrachte ich vieeeeel Zeit damit eine saftige Wassermelone zu finden und mich mit frischem Obst und Gemüse für heute Abend einzudecken.

Manchmal wünsche ich mir den Ramadan in einem muslimischen Land zu verbringen, in dem der Alltag für einen Monat ausgesetzt ist und die Menschen die Möglichkeit haben den Monat völlig zu genießen ( vielleicht auch eine eher utopische Vorstellung davon, wie der Ramadan im Morgenland aussieht). Trotzdem sehne ich mich danach öfter daran erinnert zu werden, dass wir momentan einen bereichernden Monat erleben dürfen und dies nicht erst zu realisieren, wenn ich Treppenstufen hochlaufe und merke, dass mir jetzt ein Schluck Wasser fehlt.
Auch wenn die Temperaturen momentan rekordverdächtig sind ( komischerweise an jedem Ramadan) fehlt mir doch die wärme in der Gesellschaft und der Gemeinschaft, die ich mir am Ramadan so wünschte.
Wie gerne würde ich wie heute einfach alle Pläne umwerfen, um die verbleibenden Tage zu endschleunigen und endlich die Ruhe zu suchen, die ich so dringend brauche und die ich im Ramadan finden kann.

Gerade während ich den Text schreibe schaue ich wieder auf die Uhr und muss feststellen, dass es Zeit wird die nieendende To-Do-List auszupacken und noch mindestens eine Aufgabe für heute abzuhaken, um mein Gewissen zu beruhigen. Und wieder frage ich mich: How did it get so late so soon?

Wie findet ihr das Zitat von Dr. Seuss? Verfliegen eure Tage, Wochen und Monate auch? Teilt eure Erfahrungen mit uns unter #basmadan oder markiert uns mit @basmamagazine.

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