#basmadan diary: Ramadan Tag 14

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Liebes Tagebuch,

Manche Tage sind im Ramadan eine echte Herausforderung. Wie geht man mit so einem Tag um, wenn man keine Minute für sich selbst hat, weil man sich um ein Baby kümmern muss? 

Viele sagen, dass der Teufel (Shaytan) im Ramadan in Ketten gelegt wird. Bedeutet es dann nicht, dass negativen Gedanken im Ramadan tatsächlich zum Selbst (Nafs) gehören? Ist es also wahr, dass nicht alle Negativität, auch ohne Ramadan, auf Shaytan geschoben werden kann? Diesen Fragen musste ich mich heute stellen. Ist es überhaupt richtig sich mit soviel Negativität auseinander zu setzen, wenn Ramadan ist?

Wie man merkt, war heute kein einfacher Tag für mich, aber da ich aus allem gerne positive Bilanz ziehe, versuche ich es auch heute. Normalerweise ist Ramadan eine Zeit der Entschleunigung. Und dazu gehört auch zu lernen ab und zu, nein zu sagen. Nein, zu Iftar-Treffen, zu denen man eigentlich nicht will. Nein, zu Terminen, die vielleicht doch nicht so wichtig sind. Nein, zu den eigenen Gedanken und Schuldgefühlen, die vielleicht vom Wesentlichen ablenken.

Deswegen entscheide ich mich dafür, mich auf meine Pflichten zu konzentrieren, die als junge Mutter, im Prinzip den ganzen Tag einnehmen und auch diese Bestandteil meines Ramadans zu machen. Die Erfahrung ist dieses Jahr eine Neue. Rückzug ist nicht immer möglich, und wenn doch, geht’s auf Kosten des Schlafes, den ich für den gesunden Verlauf des Tages bitter nötig habe. Also entscheide ich mich für den Schlaf, damit ich für den Tag genug Energie habe.

Ich versuche dieses Jahr nicht zu streng zu mir zu sein. Womöglich werde ich es nicht schaffen, den Koran wie jedes Jahr zu Ende zu lesen. Womöglich werde ich es nicht mal schaffen an jedem Tarawih-Gebet teilzunehmen. Aber dafür verspreche ich mir, meine neuen Aufgaben bestmöglich zu erfüllen. So ein kleines Menschenleben ist das Wertvollste auf der Welt. Vielleicht, oder bestimmt, reicht es, wenn ich mich dieses Jahr voll und ganz dieser Rolle widme ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn mich ab und zu negative Gedanken begleiten oder ich es nicht schaffe das gesündeste Iftar auf den Tisch zu zaubern.

Heute habe ich es in dieser Hitze nicht mal geschafft, die Wohnung zu verlassen, obwohl ich nur noch die Schuhe anziehen musste. Als die Kleine ihr Nickerchen machte, entschied ich mich kurzerhand dazu, mich auch hinzulegen..

 

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