Erfolg kann für jeden ganz unterschiedliche Bedeutungen annehmen und wir unterscheiden uns nicht nur hinsichtlich unseres Verständnisses davon, sondern auch in unseren Erfolgsstrategien. Der Erfolg unseres Umfeldes ist so verfolgbar, wie nie zuvor. Dies kann einen an manchen Tagen auch mal frustrieren und an anderen wiederum motivieren. Stellst du dir manchmal auch die Frage, wie die anderen alles schaffen? Was sind ihre Erfolgsgeheimnisse? Hierzu gibt es diverse Tipps und Tricks im Internet, die sehr hilfreich sein können, aber nicht immer funktionieren. Dies kann daran liegen, dass deine Einstellung noch nicht die einer erfolgreichen Person ist. Hier erfährst du, welchen Einfluss deine Einstellung hat und wie du sie zu deinem Vorteil nutzen kannst.
Ist Erfolg eine Frage der Einstellung?
Stelle dir folgende Fragen: Auf was richtet sich deine Aufmerksamkeit? Auf das was ist oder das was noch werden kann? Siehst du schwierige Aufgaben als aufregende Herausforderung oder fühlst du dich leicht überfordert und unter Druck gesetzt?
Professorin für Psychologie Carol Dweck forscht seit Längerem zum Thema Mindset und sagt, dass sich Menschen in ihrem Lernverhalten und ihrem Umgang mit Fehlschlägen unterscheiden. Sie differenziert hierbei zwischen dem growth– und dem fixed Mindset. Während ein growth Mindset davon ausgeht, dass er dazulernen und sich weiterentwickeln kann, ruht ein fixed Mindset auf der Annahme, dass seine Begabung starre Gegebenheiten sind und sich nicht verändern lassen.
In einer Studie begegneten Schüler*innen mit einem growth Mindset schwierigen Aufgaben mit Freude und hatten Spaß an Herausforderungen. In einer neurologischen Studie wurde sogar eine allgemein höhere Aktivität im Gehirn festgestellt, wenn sie mit ihren Fehlern konfrontiert wurden. Das bedeutet, dass sämtliche Bereiche ihres Gehirns sich mit ihren Fehlern beschäftigten. So konnten sie aus ihren Fehlern lernen und sie korrigieren.
Im Vergleich dazu war bei Schüler*innen mit einem fixed Mindset keine höhere Aktivität festzustellen. Diese Schüler*innen tendierten eher dazu, ihre Fehler auszublenden. Studien zeigen auch, dass sich Personen mit einem fixed Mindset eher mit Personen vergleichen, die schlechter abgeschnitten haben als sie, um sich besser zu fühlen und schwierige Aufgaben oder Situationen zu meiden. Sie gaben sogar an, dass sie in Zukunft spicken würden, um besser abzuschneiden. Ein fixed, also starres Mindset, sucht keine Möglichkeiten etwas besser zu verstehen, sondern nach anderweitigen Möglichkeiten sich erfolgreich zu fühlen.
Welches Mindset habe ich?
Viele von uns wachsen mit dem fixed Mindset auf. Das Notensystem zum Beispiel ist auch darauf ausgelegt, zu bewerten, was wir zum Zeitpunkt der Leistungsüberprüfung wissen und nicht darauf, was wir noch erlernen können und sollten. Unser fixed Mindset würde uns jetzt dazu verleiten, dies als unveränderbare Gegebenheit anzunehmen. Tatsächlich aber haben wir nicht nur den einen oder anderen Mindset, sondern vielmehr eine Mischung aus beidem. Und diese Realisation dessen ist der erste Schritt, den growth Mindset mehr zum Tragen kommen zu lassen.
Es geht bei dem growth Mindset nicht darum, sich ausschließlich für seine Mühe und Ausdauer zu loben, sondern darum sich mit seinen Fehlern zu beschäftigen und sie nicht als unveränderbar anzunehmen. Denn zu keinem einzigen Zeitpunkt unseres Lebens sind wir fertige Endprodukte. Jede Erfahrung und jeder Moment bringt ein Update mit sich und momentan bist du einfach die aktuellste Version deines Selbst. Wenn du das verinnerlicht hast, bist du schon einen Schritt näher zum Erfolg.
3 Tipps – Wie du dein growth Mindset stärken kannst
1. Beschäftige dich mit deinen Fehlern!
Jeder, wirklich jeder, hat auf seinem Weg zum Erfolg kleine oder große Fehlschläge. Was Menschen mit Erfolg jedoch ausmacht, ist ihr Umgang mit Fehlern. Arbeite mit deinen Fehlern, anstatt dich nur auf das Positive zu fokussieren und korrigiere die Gedankengänge, die zu den Fehlern führten. Waren es deine Ausgangsinformationen? Deine Strategie? Oder vielleicht deine Rahmenbedingungen? Dieser Prozess, dich mit deinen Fehlern zu beschäftigen, wird dich nicht entmutigen, wenn du dir bewusst machst, dass dein Fehler der erste Schritt zum Erfolg ist.
2. Halte den Lernprozess aus!
Mache dir Folgendes bewusst: Wenn dir etwas schwerfällt, bedeutet es nur, dass du etwas noch nicht kannst und dein Gehirn gerade daran arbeitet, neue Verbindungen zu dem Thema herzustellen. Das ist nichts anderes als Lernen! Menschen, die sich Herausforderungen stellen, lernen oftmals verschiedene Strategien anzuwenden, hilfreiche Quellen für Unterstützung ausfindig zu machen und gewinnen an Ausdauer.
3. Integriere das Wort „noch“ in deinen Wortschatz!
Dieses kleine Wort weist den Weg in eine Zukunft voller Möglichkeiten. Lese dir die Sätze „Ich kann das nicht“ oder „Ich weiß nicht, wie das geht“ durch und lese sie nochmal mit einem eingesetzten „noch“. Merkst du den Unterschied? Sowohl „Ich kann das noch nicht“ als auch „Ich weiß noch nicht, wie das geht“ sind wegweisend und richten sich auf eine Zukunft, in der du es kannst und weißt, wie es geht. Unterschätze nicht die Macht der Worte, denn sie beeinflussen unser Denken und Handeln mehr als wir bewusst mitkriegen.
Wie geht ihr mit Fehlern und Herausforderungen um? Kommentiert es hier oder schreibt uns auf Instagram @basmamagazine.
Quellen:
Dweck, C. (2015). Carol Dweck revisits the growth mindset. Education Week, 35(5), 20-24.
Dweck, C. (2017). Mindset-updated edition: Changing the way you think to fulfil your potential. Hachette UK.
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