BASMA Magazine traf Imen Bousnina auf der Dubai Modest Fashion Week und sprach mit der Newcomerin über ihre Debütkollektion. Lest, welche Unterschiede sie zwischen der Modest Fashion Szene in Österreich und in Deutschland sieht und welche Celebrities sie überraschenderweise gerne einkleidet.
Die Österreicherin mit tunesischen Wurzeln bezieht ihre Inspiration aus Indien oder Marokko. In diesem Sinne ist ihre jetzige Kollektion geprägt von traditionell tunesischen Stickereien. Mit ihrer Marke vereint sie verschiedene Aspekte ihrer Identität und zeigt somit, dass Modest Fashion nicht im Gegensatz zu moderner westlicher Mode steht.
Ihr Handwerk hat sie an der Fashionschool Herbststraße in Wien erlernt. Nach einer Zwischenstation an der Wiener Universität, wo sie Orientalistik studierte, ging sie an die dortige POP Akademie, um Fashiondesign zu studieren. Gegenwärtig beendet sie ihren Bachelorstudiengang „Fashion & Textile“ in Berlin.
Die Modest Fashion Szene in Österreich steckt, ihrer Meinung nach, noch in den Kinderschuhen im Vergleich zu Deutschland. Die Designerin, die neben Deutsch auch Arabisch, Englisch und Italiensich spricht, bedauert das gegenwärtige politische Klima, welches sie als sehr angespannt empfindet. Diskussionen über ein Niqabverbot, einseitige Berichterstattung oder auch Schwierigkeiten als Hijabi im Berufsleben, sind nur einige Beispiele hierfür. Deswegen ist es ihr wichtig, den Weg für die nächste Generation in ihrer Heimat zu ebnen.
So ist sie in der österreichischen Szene sehr aktiv. Gemeinsam mit der Fotografin Asma Aiad, die die Initiatorin des Kunstprojektes „Ceci n’est pas une burqa“ ist, hat sie zum Beispiel eine Kollaboration gestartet, in der ihre Designs in Verbindung mit arabischer Kalligrafie porträtiert werden.
Auf die Frage, wen sie mal gerne einkleiden möchte, fällt ihr spontant Kylie Jenner oder Melania Trump ein, „wenn sie das nächste mal ein muslimisches Land besuchen sollte“. Man merkt, dass sie es mit dem Vereinen von Gegensetzen ernst meint.
