Grüner Tipp der Woche: Taschentücher

[:de]Zugegeben, die Erkältungssaison haben wir – hoffentlich – erstmal hinter uns gelassen. Taschentücher haben wir meist trotzdem das ganze Jahr über dabei, egal ob mit Schnupfnase oder ohne. Wie selbstverständlich greifen wir zur Packung mit dem Taschentüchern, wenn wir unsere Brille putzen, Tränen trocknen oder den Kindern noch schnell den Mund abwischen.

Aber habt ihr schon mal daran gedacht, was die Nutzung von Papiertaschentüchern eigentlich bedeutet? Vielleicht nicht, denn schließlich stehen sie in jedem Supermarkt zum Kauf bereit und gehören zur Grundausstattung eines jedes Tascheninhalts. Weshalb ihr den Gebrauch trotzdem mal hinterfragen und euch über Alternativen erkundigen solltet, verrate ich euch jetzt.

Papier wird bekanntermaßen aus Bäumen hergestellt. Deren Holz wird nach dem Fällen durch den Einsatz von Chemikalien so bearbeitet, dass der Zellstoff gewonnen wird, aus dem dann in weiteren Produktionsschritten das Papier entsteht. In Deutschland sind die ökologischen und sozialen Voraussetzungen der Zellstoffproduktion streng geregelt, der Großteil des Zellstoffs für die Papierproduktion hierzulande stammt jedoch aus dem Ausland. Das kann mitunter sehr problematisch sein, denn beispielsweise in Brasilien wurden bereits tausende Hektar Regenwald für das Anlegen von umstrittenen Plantagen gerodet – mit maßgeblicher Beteiligung der Papierindustrie.

Wenn wir also konventionelle Taschentücher kaufen, sind wir mit dafür verantwortlich, dass irgendwo auf der Welt Bäume für ein Produkt gefällt werden, das wir nur wenige Sekunden benutzen und welches anschließend bestenfalls im Mülleimer landet. Wenn man sich die Menge an Hygienepapier, sprich: Toilettenpapier, Küchenpapier oder eben Taschentücher, anschaut, die wir in Deutschland verbrauchen (Jährlich 18 kg pro Person), wird schnell deutlich, dass dies alles andere als nachhaltig ist.

Eine Alternative sind sicherlich Taschentücher aus Recycling Papier. Erkennbar sind sie durch den Blauen Engel auf der Verpackung, der Produkte aus 100% Recycling Material kennzeichnet. Für Taschentücher aus Altpapier wurden keine neuen Bäume gefällt und sind auch im Hinblick auf Wasser und Energie deutlich sparsamer (gilt natürlich auch für Toilettenpapier).

Wichtig ist aber auch hier zum einen ein sparsamer Gebrauch und zum anderen die richtige Entsorgung. Taschentücher sollten nicht im Biomüll, Altpapier oder gar in der Toilette entsorgt werden, sondern gehören in den Restmüll, da sie Krankheitserreger enthalten können. Ist euch übrigens schonmal aufgefallen, wie viele Taschentücher einfach so in der Natur weggeschmissen werden? „Ist ja Papier und zersetzt sich“ ist trotzdem problematisch, wenn es sich um gebleichte Papiertücher handelt, die nicht aus Altpapier bestehen, denn bei der Zersetzung gehen die Chemikalien aus der Produktion in den Boden über. Und auch bei den Recycling Produkten gilt: Mitnehmen und korrekt entsorgen, denn benutzte Taschentücher gehören nicht an den Wegesrand.

Eine andere Alternative zum Wegwerfprodukt Taschentuch ist ganz klassisch das Stofftaschentuch. Wir kennen sie häufig von den Großeltern und finden die Vorstellung, uns mit Stoff die Nase zu putzen vielleicht zunächst etwas unhygienisch. Das muss aber nicht sein: Wenn sie aus Baumwolle bestehen, können sie ganz einfach bei 60° in der Waschmaschine mit gewaschen werden, im Krankheitsfall auch mal bei 90°, bzw. einfaches Überbügeln hilft auch, um Krankheitserreger definitiv abzutöten. Selbstverständlich sollten sie genauso häufig gewechselt werden, wie ein normales Papiertaschentuch auch. So können sie mehrere hunderte Mal benutzt werden und sind dabei genauso hygienisch wie ein Taschentuch aus Papier.
Stofftaschentücher sind am nachhaltigsten, wenn sie Second Hand gekauft oder aus Stoffresten hergestellt werden. Außerdem fällt bei ihnen der Verpackungsmüll weg und sie sind definitiv reißfest. Probiert es doch einfach mal aus, vielleicht haben die Großeltern ja noch ein paar abzugeben. In einem kleinen Beutel oder Täschchen aufbewahrt ist es nur eine Frage der Gewohnheit, von Papier auf Stoff umzusteigen.

Habt ihr schonmal über den Gebrauch von Papiertaschentüchern nachgedacht? Teil eure Erfahrungen mit uns unter #basmagoesgreen oder markiert uns mit @basmamagazine. Und denkt dran: Auch kleine Schritte können Großes bewirken.[:]

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