Grüner Tipp der Woche: Mikroplastik erkennen

Mikroplastik

Nachdem es letzte Woche schon um die Vermeidung von Plastiktüten im Alltag ging, wollen wir diese Woche nochmal etwas genauer auf das Thema Plastik schauen. Neben dem offensichtlichen Plastik, wie in Verpackungen, werden wir und unsere Umwelt vor allem durch Mikroplastik vor eine Herausforderung gestellt.

Was ist Mikroplastik?

Bei Mikroplastik wird zwischen primärem und sekundärem Mikroplastik unterschieden. Als primäres Mikroplastik gelten z.B. die feinen Kunststoffteilchen, die zur Weiterverarbeitung hergestellt werden und die wir dann z.B. in Kosmetikprodukten wie Peelings, Zahnpasta oder Duschgel finden. Sie können sowohl in fester Form, als auch flüssig, z.B. als Bindemittel vorkommen. Sekundäres Mikroplastik entsteht hingegen durch den Zerfall von größeren Plastikteilen, indem z.B. eine Plastiktüte ins Wasser gelangt und auf ihrer Reise durch Sonne, Wellen oder mechanische Reibung in immer kleinere Teile zerfällt. Als Mikroplastik gelten sie dann, wenn die Teilchen kleiner als fünf Millimeter sind.

Warum ist Mikroplastik problematisch?

Plastik an sich ist schon problematisch, da es zum einen aus Erdöl hergestellt wird, also einer begrenzten Ressource und da es zum anderen nicht biologisch abbaubar ist. Eine spezielle Problematik geht mit Mikroplastik einher. Gelangt dieses einmal in unsere Umwelt, kann es daraus nachträglich nicht mehr entfernt werden. Wie im Artikel von letzter Woche schon erwähnt, gelangt Plastikabfall in den meisten Fällen irgendwann ins Meer. Kunststoffe haben zudem die Eigenschaft, Umweltgifte wie beispielsweise Pestizide anzuziehen. Da Mikroplastik von Meereslebewesen häufig mit Nahrung verwechselt und aufgenommen wird, können diese Umweltgifte für die Meeresbewohner zu einer ernsthaften Bedrohung werden. Dadurch kommen sie auch in den Nahrungskreislauf des Menschen: Eine Mahlzeit Muscheln enthält geschätzt 90 Partikel Mikroplastik. Die Folgen davon sind noch nicht geklärt.

Mikroplastik in Kosmetik

Peelings, Duschgele, Shampoos, Make Up oder Sonnencreme sind nur einige der Kosmetika, in denen primäres Mikroplastik Verwendung findet. Eine Alternative bietet hier zertifizierte Naturkosmetik, die immer ohne Mikroplastik ist und stattdessen auf mineralische oder pflanzliche Inhaltsstoffe setzt. Was Du also tun kannst, um Mikroplastik in deinen Kosmetikprodukten zu vermeiden, ist, vor dem Kauf auf die Inhaltsstoffe zu schauen. Da die Namen aber oft kompliziert sind und für Laien nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, ob sich dahinter Mikroplastik verbirgt, können Apps wie Codecheck oder Beat the Mikrobead durch das Einscannen des Barcodes Abhilfe schaffen.

Mikroplastik durch Kleidung

Was den meisten nicht bewusst ist: Ein riesiger Teil des Mikroplastiks in den Gewässern stammt aus Kleidung. Ja, richtig gehört. Bei jedem Waschgang lösen sich Fasern und kleine Partikel aus unserer Kleidung, die zur Zeit weder von Waschmaschinen, noch von den Klärwerken herausgefiltert werden können. Das ist besonders problematisch, da Kunstfasern wie Acryl oder Polyester mittlerweile eine enorme Verwendung in Textilien finden: In fast jedem Kleidungsstück sind sie enthalten. Pro Wäsche lösen sich von ihnen hunderttausende Fasern, womit Kleidung schon jetzt als eine der wichtigsten Quellen für Mikroplastik gilt.

Deswegen sollten wir wenn möglich beim Kauf von Kleidung immer zu Naturfasern greifen. Wenn wir trotzdem Stücke aus Kunstfasern haben, von denen wir uns nicht trennen wollen oder die wir so nicht ersetzen können (z.B. Outdoor oder Funktionskleidung), gibt es bisher nur den Einsatz eines speziellen Wäschesacks, der die Mikroplastikteilchen beim Waschgang davon abhält, durch das Wasser in die Umwelt zu gelangen. Sie können nach dem Waschen entnommen und im Restmüll entsorgt werden. Dies ist jedoch eine kurzfristige und pragmatische Lösung, langfristig muss in diesem Bereich viel Aufklärungsarbeit geleistet und sich dafür eingesetzt werden, großflächig das Mikroplastik Problem anzugehen.

Wie vermeidet ihr Mikroplastik im Alltag? Markiert uns unter @basmamagazine oder #basmagoesgreen .

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