[:de]In diesem Artikel habe ich es schonmal angedeutet: Kinder stellen unser Leben oft ziemlich auf den Kopf und geben uns dadurch nicht nur ein gutes Geduldstraining, sondern auch die Möglichkeit, bisherige Ansichten und Routinen zu hinterfragen. So kommt es nicht selten dazu, dass werdende und junge Mütter sich plötzlich ganz anders mit den Themen Gesundheit und Umwelt auseinandersetzen. Die Idee, ein nachhaltiges Leben zu führen, bekommt beim Betrachten der eigenen Kinder und dem Gedanken daran, was wir ihnen für eine Welt hinterlassen wollen, einen neuen Stellenwert.
Das Thema „Nachhaltigkeit mit Kindern“ darf deswegen bei #BASMAfamily nicht fehlen.
Mein Beitrag ist in zwei Teile gegliedert, denn wie es bei Herzensthemen so ist, konnte ich mich dabei nicht kurz fassen. Im heutigen ersten Teil geht es um eine nachhaltige Schwangerschaft und das Thema Windeln und Feuchttücher. Im zweiten Teil stehen dann weitere 3 Bereiche rund um das Leben mit Kindern im Fokus. Los gehts:
Nachhaltigkeit in der Schwangerschaft
Nachhaltigkeit im Leben mit Kindern kann schon in der Schwangerschaft anfangen. Werdende Mamis sind oft überfordert mit der Fülle an Produkten, die in Geschäften, Onlineshops und Blogs als unverzichtbar angepriesen werden: Babywippe, elektrischer Feuchttücherwärmer, Kaffeebecherhalter für den Kinderwagen, Schlafsäcke, mindestens 10 Bodys… die Liste kann endlos weiter fortgeführt werden. Da all diese Sachen ihren Preis haben, machen viele sich Listen mit Dingen, die sie sich zu Baby Parties oder zur Geburt des Babys schenken lassen. Und wenn das Baby dann da ist, merken sie: Ups, mein Baby liegt überhaupt nicht gerne im Kinderwagen. Oder es mag die teure Federwiege gar nicht. Die Flaschen, die ich mir zur Sicherheit gekauft habe, falls es mit dem Stillen nicht klappen sollte, brauche ich jetzt auch nicht mehr. Dass das nicht nachhaltig ist, liegt auf der Hand, denn Ressourcen wurden auch für diese Produkte aufgewendet.
Natürlich macht es Spaß, dem Nestbautrieb nachzugehen, sich zu informieren und sich vorzustellen, wie der kleine Schatz friedlich im Beistellbett (aka Ablagestelle, Mütter wissen, wovon ich spreche) liegt. Aber aus meiner Erfahrung als Zweifach Mama kann ich sagen: Kauft euch die Sachen nicht zu früh. Dank online shopping könnt ihr euch viele Sachen auch noch kurzfristig im Wochenbett bestellen oder euch von Familie und Freunden besorgen lassen, wenn ihr merkt, dass ihr z.B. doch noch Flaschen braucht.
Setzt lieber auf hochwertige Materialien bei Spielzeug und Kleidung, auf Qualität statt Quantität. Eine schöne Inspiration und Orientierung ist, wie ich finde, die Erstlingsbox von geborgen wachsen. An ihr kann man sehen, dass auch eine Babyausstattung minimalistisch und nachhaltig sein kann. Lasst euch zur Geburt oder der Babyparty „Zeit statt Zeug“ schenken: Ein gesundes frisch gekochtes Essen im Wochenbett, die Erledigung des Haushalts, eine Trageberatung oder Babymassagekurs, Beschäftigung der großen Geschwister. Davon habt ihr mehr, als von der 3. personalisierten Schnullerkette.
Ein weiterer Nachhaltigkeits- Tipp ist, sich nicht bei jedem „Babyclub“ anzumelden, der kleine Geschenke und kostenlose Proben verteilt. Die kleinen Fläschchen und Verpackungen stehen dann herum, obwohl sie meistens gar nicht gebraucht werden (nein, ein Baby braucht i.d.R. kein extra Duschgel oder Bodylotion).
Wenn Du noch mehr darüber wissen möchtest, was du alles nicht für dein Baby brauchst: Auch dazu gibt es ein extra Buch.
Windeln und Feuchttücher
In meinem Artikel zu Stoffwindeln habe ich schon angedeutet, was für eine gigantische Menge an Müll ein einziges Kind nur durch das Wickeln mit Wegwerfwindeln produziert. Ich kann allen werdenden Eltern nur ans Herz legen, sich zumindest einmal mit dem Thema moderne Stoffwindeln zu beschäftigen. Vielleicht entschließt ihr euch doch dagegen, weil es nicht zu eurer Lebenssituation passt. Aber auch dann gibt es weitere, verknüpfte Möglichkeiten, auf Einwegprodukte zu verzichten.
Der eine, große Bereich sind Feuchttücher. Sie sind omnipräsent im Leben mit Babys und Kleinkindern und produzieren ebenfalls viel viel Müll. Zudem sind sie oft noch mit Lotions und Duftstoffen getränkt, die unsere Kinder an Händen, ihren Genitalien und im Gesicht haben. Viel besser sind wiederverwendbare Tücher aus Stoff. Kleine Waschlappen, die am Wickeltisch neben einer Schale Wasser liegen und nach der Benutzung in einem Wäschenetz gesammelt werden und anschließend in die Waschmaschine kommen. Zudem lassen sie sich auch unterwegs problemlos mitnehmen – Wasser hat man als Eltern ja sowieso dabei – und nach der Benutzung in einem Wetbag (auch so etwas, was sich definitiv im Leben mit kleinen Kindern lohnt) verstauen. Probiert es aus, für die Umwelt und die Gesundheit der Kinder ist es auf jeden Fall die nachhaltigere Variante im Vergleich zu Einwegtüchern.
Und zuletzt sei zu diesem Punkt genannt, falls ihr gerne mit den Kindern schwimmen geht, kauft bitte keine Wegwerfschwimmwindeln. Genauso effektiv aber um Längen nachhaltiger sind wiederverwendbare Schwimmwindeln.
Das Thema Nachhaltigkeit ist so ein riesiges und vielfältiges Thema, dass dieser Artikel kaum alle Bereiche im Leben mit Kindern abdecken kann. Freut euch einfach auf den nächsten Teil 😉
Ich hoffe, dass die Beiträge zu Nachhaltigkeit mit Kindern euch vielleicht ein paar neue Denkanstöße mitgeben und freue mich immer, wenn ihr eure Tipps zum Thema unter #basmagoesgreen oder @basmamagazine mit uns teilt!
[:]