Wie starte ich ein Business? Der Anstupser Plan!

[:de]Jeder von euch hat bestimmt schon mit dem Gedanken gespielt, sich mit einem Business selbstständig zu machen, immerhin liegt es in der Natur des Menschen. Wenn wir auf die Geschichte zurück blicken, stellen wir fest, dass es zur damaligen Zeit sehr viele Bauern und Kaufmänner gab. Es war eher selten der Fall, in einem Arbeitsverhältnis mit einer direkten Weisungsgebundenheit tätig zu sein ( außer im handwerklichen Bereich). Der Mensch liebt die Freiheit und Unabhängigkeit, nur leider ist es nicht einfach, sich selbstständig zu machen bzw. die eigenen Träume zu verwirklichen.

Das liegt zum einen an den sehr strikten und strengen Richtlinien und zum anderen an dem fehlenden Startkapital. Gerade für uns Muslime ist es noch ein Tick schwieriger, da kaum zinsfreies Fremdkapital existiert und die meisten Ideen sich nur mit einem anständigen Kapital realisieren lassen. Nichts desto trotz sollte man Dinge im Leben wagen und die verbundenen Risiken in Kauf nehmen. Damit das Risiko aber nicht allzu groß ist, ist die richtige Planung von enormer Bedeutung.

Ich werde euch im Folgenden einen sehr groben Fahrplan geben, wie und wo ihr am besten starten solltet, wenn es darum geht, euer eigener Boss zu werden. Ah, noch eine Randinfo: Es wird als cool angesehen, ein Entrepreneur zu sein, aber so cool ist es nicht. Spart euch den Weg zur Selbständigkeit, wenn ihr nicht selbstständig an Dinge arbeiten könnt, nicht belastbar seid, nicht mit Kritik und Misserfolgen umgehen könnt und vor allem nicht gut im Selbstmarketing seid. Ihr könnt den Weg aber trotzdem gehen, wenn ihr euch einen starken Partner sucht. Der Partner muss über genau die Eigenschaften verfügen, die euch fehlen.

Idee?

Wir haben sehr viele Ideen, manche sind brauchbar, manche eher weniger und bei manchen denkt man sich “Hey, warum ist noch niemand darauf gekommen?”. Dieser Gedanke kam mir sehr oft, als ich die Show “Das Ding des Jahres” auf Prosieben geguckt habe.

Setzt euch mit den drei folgenden Fragen auseinander:

  1. Existiert die Idee bereits?
  2. Gibt es Kunden dafür (Fragt eure Freunde und Familie)?
  3. Was ist mein USP?

Name

Der Name ist die halbe Miete zum Erfolg! Also Finger weg von Hieroglyphen. Versucht, einen Namen zu finden, der kurz und prägnant ist, nicht nur in deutsch sondern auch im Englischen leicht aussprechbar und vor allem zeitlos ist! Eine direkt Verbindung muss nicht immer zum Produkt bestehen, aber zu der Vision eures Vorhabens.

Direktvertrieb oder Vertrieb über Dritte?

Diese Entscheidung solltet ihr in Abhängigkeit eures Produktes fällen. In manchen Fällen ist es besser, das Produkt in dritte und erfahrene Hände zu geben, um sich auf das wesentliche zu fokussieren.

 

© Selma Lebdiri

Businessplan inkl. Kapital

Zum Businessplan muss ich euch wahrscheinlich nicht sehr viel erzählen, dazu gibt es viele Vorlagen. Hierbei möchte ich aber den Punkt Strategieentwicklung nicht unerwähnt lassen. Schaut euch keine erfolgreichen Unternehmen an und kopiert deren Strategie, Branding und Marketingaktivitäten. Ihr müsst individuell für eure Idee eine Strategie basierend auf eurer Zielgruppe entwickeln, das Branding entsprechend ausbauen und passend zu eurer Strategie die jeweilige Marketingstrategie entwickeln. Hierbei spielt auch Social Media eine große Rolle.

Ich habe mit Absicht die Kapitalfrage nicht an die erste Stelle gesetzt. Wenn ihr euch schon von Anfang an mit der Frage “Woher bekomme ich das Geld?” auseinandersetzt, nimmt euch das die Power zu starten und eure Kreativität wird lahm gelegt. Denn mit den Namen und der Idee gewinnt alles langsam an Form, dadurch wird es schwieriger, sich von der Idee zu lösen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, an Kapital zu kommen. Ich werde mich in diesem Fall auf Islam geprägte Möglichkeiten fokussieren. Das Kapital und die Möglichkeiten daran zu kommen hängt von eurer Idee ab. Ist es etwas, was die Gesellschaft verändern soll, dann stützt euch auf Stiftungen und staatlichen Support.

Wenn es aber eher in die profitorientierte Richtung gehen soll wird es etwas komplizierter. Hierfür existiert z. B. seit ein paar Jahren die KT Bank, die mit verschiedenen Kreditformen eure Idee supportet (ein spezieller Artikel hierzu folgt bald).

Fragt bei euren Familien und Verwandten nach, fangt mit sehr wenig an und lasst eure Idee langsam Form annehmen. Schnelligkeit war noch nie gesund. Denn sobald ihr euch auf stabilem Boden bewegt, könnt ihr euch auch auf Venture Capital Gesellschaften und ganze große Investoren stürzen. Langsamer und gesunder Wachstum ist bei Investoren beliebter, als schneller Wachstum mit einem hohen Schuldenberg.

Papierkram oder lasst es uns Papierkrieg nennen

Falls ihr mit euerer Idee niemandem weh tun könnt (kein medizinisches Produkt oder unter die Lebensmittel Kategorie fallend) reicht es, wenn ihr das erste halbe Jahr als Kleinunternehmer startet, einfach um eure Idee zu testen ohne euch von Anfang an mit dem Finanzamt herum zu schlagen. Der Nachteil hierbei ist, dass ihr leider die bezahlte Umsatzsteuer nicht sofort absetzen könnt. Sucht euch von Anfang an einen Steuerberater, wenn ihr nicht aus der Branche kommt. Ihr werdet weniger Kopfschmerzen haben, wenn ihr von Anfang an jemanden an euere Seite habt, der sich um euren Steuerkram kümmert.

Gebt eurer Idee eine Chance.

Dies ist nur ein Anstupser Plan, falls ihr eine ausführlicher Beratung von einer erfahrenen Unternehmerin wünscht, kontaktiert uns via basma@basmamagazine.com.

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