Kinderkleidung und Nachhaltigkeit

[:de]“Sie werden so schnell groß!“ ist einer der wohl am häufigsten gesagten Sätze im Zusammenhang mit Kindern. Mit etwas Wehmut räumen wir, besonders in den ersten Lebensjahren, deswegen eine zu klein gewordene Kleidergröße nach der anderen aus. Wir bewahren die liebgewonnenen Stücke für ein eventuelles Geschwisterchen oder zum Weitergeben an Verwandte auf, verkaufen sie auf Flohmärkten oder im Internet. Wer es sich leichter machen möchte und nebenher noch vermehrt auf Nachhaltigkeit setzen möchte, kann Kinderkleidung auch mieten. Ja, richtig gehört. Wo und wie das geht, zeige ich euch heute.

Besonders bei Kinderkleidung gerät man allzu oft in Versuchung, mehr zu kaufen, als man vielleicht wirklich benötigt. Sie sind ja schließlich so süß und außerdem braucht man ja sowieso ganz viele Bodys, so schnell wie die wieder schmutzig werden. Deswegen gibt es sie oft auch gleich in 5-er oder 7-er Packungen. Dass dieses Prinzip nicht sehr nachhaltig ist, muss wohl nicht gesagt werden. Denn für jedes Kleidungsstück, das wir neu kaufen – und sei es noch so klein und süß – werden Ressourcen benötigt. Gerade Baumwolle (sowohl bio als auch konventionell) ist in der Kultivierung sehr wasserintensiv. Je länger ein Kleidungsstück deswegen getragen werden kann, desto besser für die Umweltbilanz.

Und hier kommt das Mieten von Kleidung ins Spiel. Das funktioniert so: Du wählst online aus, welche Kleidungsstücke du brauchst und bekommst sie nach wenigen Tagen nach Hause geliefert. Monatlich erhälst du eine Rechnung für die Teile, die sich noch bei dir befinden. Alles, was du nicht mehr benötigst, schickst du einfach wieder zurück und bezahlst nur für die Tage, in denen die Teile auch wirklich bei Dir waren. Teilweise hast du auch die Möglichkeit, die Mietsachen zu behalten und den bis zum Kaufpreis noch ausstehenden Betrag zu bezahlen, sodass das Kleidungsstück in deinen Besitz übergeht. In Deutschland haben wir ein paar wenige Anbieter, die Kinderkleidung vermieten. Drei möchte ich euch heute vorstellen.

Raeubersachen Mietkleidung für Kinder
Screenshot von www.raeubersachen.de

Räubersachen

Mein absoluter Favorit macht den Anfang. Ich selbst miete seit mittlerweile gut drei Jahren Kleidung für meine Töchter bei der Räuberbande. Es macht richtig Spaß, dem kleinen Unternehmen beim Wachsen und „Weltverbessern“ zuzuschauen und ihre Entwicklung zu verfolgen. Sie haben sich in der Auswahl ihrer Mietkleidung auf ökologische und nachhaltige Kinderkleidung spezialisiert, die von Bodys, Overalls, Strumpfhosen über Handschuhe und Mützen bis hin zu Schuhen und Schwimmflügeln reicht. Und seit kurzem gibt es auch ausgewählte Kleidungsstücke für die Mamas. Die Auswahl der Hersteller wird sehr gewissenhaft getroffen, wobei auf nachhaltige Produktion und Herstellung geachtet wird.

Die Idee dahinter ist zum einen, die hochwertigen Kleidungsstücke, die zumeist aus Wolle oder Wolle-Seide bestehen, für alle zugänglich zu machen, da sie in der Neuanschaffung doch recht hochpreisig sind. Zum anderen können die Kleidungsstücke viel mehr Kinder bei ihren Abenteuern begleiten, als wenn sie nach dem Herauswachsen erstmal auf dem Dachboden landen.

Der Name der Räubersachen steht dafür, dass die Kinder keine Scheu haben sollen, Kinder zu sein. Nicht darauf achten zu müssen, ob etwas dreckig oder kaputt geht, sondern sich frei bewegen und ihre Welt erforschen können. Wenn dann mal ein Loch oder ein hartnäckiger Fleck entsteht, kümmert sich die Bande nach der Rückgabe der Kleidungsstücke liebevoll darum, Löcher kunstvoll zu stopfen, durchgelaufene Füßchen an Overalls zu erneuern und die kuschelweiche Kleidung fit für eine neue Runde zu machen. Wundervoll, wie ich finde.

Screenshot von www.kilenda.de

Kilenda

Mit Kilenda habe ich selbst noch keine Erfahrung. Der Schwerpunkt hier ist ein anderer als bei den Räubersachen, denn hier findest Du viele klassische Kindermarken wie Steiff, Alvi oder Sigikid und eine größere Auswahl. Das Prinzip ist ähnlich: Du mietest die Kleidungsstücke deiner Wahl und schickst sie zurück, wenn sie zu klein geworden sind oder nicht mehr benötigt werden. Alle Sachen sind versichert, sodass sich auch hier keine Gedanken um Tomatensaucenflecken gemacht werden müssen.

Bei Kilenda ist dank der großen Auswahl sicherlich für jeden was dabei. Und auch wenn viele der angebotenen Hersteller nicht unter Fair Fashion Kriterien fallen, gibt es auch hier eine Auswahl an Bio Mode und zusätzlich können z.B. auch Baby Ausstattung, Spielzeuge oder Umstandsmode gemietet werden.

Tchibo

Und ja, seit dieser Woche gehört auch Tchibo zu den Vermietern von Kinderkleidung. Tchibo Share ist somit noch ganz neu in dem Bereich. Und auch hier sollen die Kleidungsstücke nach Benutzung professionell ausgebessert werden, wodurch eine möglichst lange Tragedauer ermöglicht werden soll. Ein Teil des Sortiments hat dabei neben der bio- auch die GOTS Zertifizierung. Tchibo Share läuft übrigens in Kooperation mit Kilenda und ist zunächst als Probemodell angedacht, das in Zukunft auch auf weitere Bereiche ausgedehnt werden könnte. Der Gedanke dahinter: „Wie kann ein Unternehmen Geld verdienen und gleichzeitig den Kunden im Sinne der Nachhaltigkeit dazu animieren, weniger zu kaufen?“.

Fazit

Mieten statt Kaufen kann Geld und Zeit sparen, sofern man auch hier nicht über die Stränge schlägt und mehr mietet, als die Kinder tragen können. Geld, da z.B. hochwertige Kinderschuhe, die saisonbedingt nur wenige Monate getragen werden können, so nur für die Zeit bezahlt werden, in der das Kind sie auch tatsächlich trägt. Zeit, da sich nicht um den Verkauf, das zeitaufwändige Einstellen bei eBay Kleinanzeigen und Co gekümmert werden muss, wenn die Kinder herausgewachsen sind. Und Nachhaltigkeit steht ganz groß über dem Konzept, da ein Kleidungsstück umso nachhaltiger ist, je länger es getragen wird.

Wäre das Mieten von Kleidung auch etwas für euch oder habt ihr sogar selbst schon Erfahrungen damit? Teilt gerne eure Meinung mit uns, wir freuen uns über den Austausch. Markiert uns mit @basmamagazine oder #basmagoesgreen.

Kinderkleidung Mieten[:en]“Sie werden so schnell groß!“ ist einer der wohl am häufigsten gesagten Sätze im Zusammenhang mit Kindern. Mit etwas Wehmut räumen wir, besonders in den ersten Lebensjahren, deswegen eine zu klein gewordene Kleidergröße nach der anderen aus. Wir bewahren die liebgewonnenen Stücke für ein eventuelles Geschwisterchen oder zum Weitergeben an Verwandte auf, verkaufen sie auf Flohmärkten oder im Internet. Wer es sich leichter machen möchte und nebenher noch vermehrt auf Nachhaltigkeit setzen möchte, kann Kinderkleidung auch mieten. Ja, richtig gehört. Wo und wie das geht, zeige ich euch heute.

Besonders bei Kinderkleidung gerät man allzu oft in Versuchung, mehr zu kaufen, als man vielleicht wirklich benötigt. Sie sind ja schließlich so süß und außerdem braucht man ja sowieso ganz viele Bodys, so schnell wie die wieder schmutzig werden. Deswegen gibt es sie oft auch gleich in 5-er oder 7-er Packungen. Dass dieses Prinzip nicht sehr nachhaltig ist, muss wohl nicht gesagt werden. Denn für jedes Kleidungsstück, das wir neu kaufen – und sei es noch so klein und süß – werden Ressourcen benötigt. Gerade Baumwolle (sowohl bio als auch konventionell) ist in der Kultivierung sehr wasserintensiv. Je länger ein Kleidungsstück deswegen getragen werden kann, desto besser für die Umweltbilanz.

Und hier kommt das Mieten von Kleidung ins Spiel. Das funktioniert so: Du wählst online aus, welche Kleidungsstücke du brauchst und bekommst sie nach wenigen Tagen nach Hause geliefert. Monatlich erhälst du eine Rechnung für die Teile, die sich noch bei dir befinden. Alles, was du nicht mehr benötigst, schickst du einfach wieder zurück und bezahlst nur für die Tage, in denen die Teile auch wirklich bei Dir waren. Teilweise hast du auch die Möglichkeit, die Mietsachen zu behalten und den bis zum Kaufpreis noch ausstehenden Betrag zu bezahlen, sodass das Kleidungsstück in deinen Besitz übergeht. In Deutschland haben wir ein paar wenige Anbieter, die Kinderkleidung vermieten. Drei möchte ich euch heute vorstellen.

Raeubersachen Mietkleidung für Kinder
Screenshot von www.raeubersachen.de

Räubersachen

Mein absoluter Favorit macht den Anfang. Ich selbst miete seit mittlerweile gut drei Jahren Kleidung für meine Töchter bei der Räuberbande. Es macht richtig Spaß, dem kleinen Unternehmen beim Wachsen und „Weltverbessern“ zuzuschauen und ihre Entwicklung zu verfolgen. Sie haben sich in der Auswahl ihrer Mietkleidung auf ökologische und nachhaltige Kinderkleidung spezialisiert, die von Bodys, Overalls, Strumpfhosen über Handschuhe und Mützen bis hin zu Schuhen und Schwimmflügeln reicht. Und seit kurzem gibt es auch ausgewählte Kleidungsstücke für die Mamas. Die Auswahl der Hersteller wird sehr gewissenhaft getroffen, wobei auf nachhaltige Produktion und Herstellung geachtet wird.

Die Idee dahinter ist zum einen, die hochwertigen Kleidungsstücke, die zumeist aus Wolle oder Wolle-Seide bestehen, für alle zugänglich zu machen, da sie in der Neuanschaffung doch recht hochpreisig sind. Zum anderen können die Kleidungsstücke viel mehr Kinder bei ihren Abenteuern begleiten, als wenn sie nach dem Herauswachsen erstmal auf dem Dachboden landen.

Der Name der Räubersachen steht dafür, dass die Kinder keine Scheu haben sollen, Kinder zu sein. Nicht darauf achten zu müssen, ob etwas dreckig oder kaputt geht, sondern sich frei bewegen und ihre Welt erforschen können. Wenn dann mal ein Loch oder ein hartnäckiger Fleck entsteht, kümmert sich die Bande nach der Rückgabe der Kleidungsstücke liebevoll darum, Löcher kunstvoll zu stopfen, durchgelaufene Füßchen an Overalls zu erneuern und die kuschelweiche Kleidung fit für eine neue Runde zu machen. Wundervoll, wie ich finde.

Screenshot von www.kilenda.de

Kilenda

Mit Kilenda habe ich selbst noch keine Erfahrung. Der Schwerpunkt hier ist ein anderer als bei den Räubersachen, denn hier findest Du viele klassische Kindermarken wie Steiff, Alvi oder Sigikid und eine größere Auswahl. Das Prinzip ist ähnlich: Du mietest die Kleidungsstücke deiner Wahl und schickst sie zurück, wenn sie zu klein geworden sind oder nicht mehr benötigt werden. Alle Sachen sind versichert, sodass sich auch hier keine Gedanken um Tomatensaucenflecken gemacht werden müssen.

Bei Kilenda ist dank der großen Auswahl sicherlich für jeden was dabei. Und auch wenn viele der angebotenen Hersteller nicht unter Fair Fashion Kriterien fallen, gibt es auch hier eine Auswahl an Bio Mode und zusätzlich können z.B. auch Baby Ausstattung, Spielzeuge oder Umstandsmode gemietet werden.

Tchibo

Und ja, seit dieser Woche gehört auch Tchibo zu den Vermietern von Kinderkleidung. Tchibo Share ist somit noch ganz neu in dem Bereich. Und auch hier sollen die Kleidungsstücke nach Benutzung professionell ausgebessert werden, wodurch eine möglichst lange Tragedauer ermöglicht werden soll. Ein Teil des Sortiments hat dabei neben der bio- auch die GOTS Zertifizierung. Tchibo Share läuft übrigens in Kooperation mit Kilenda und ist zunächst als Probemodell angedacht, das in Zukunft auch auf weitere Bereiche ausgedehnt werden könnte. Der Gedanke dahinter: „Wie kann ein Unternehmen Geld verdienen und gleichzeitig den Kunden im Sinne der Nachhaltigkeit dazu animieren, weniger zu kaufen?“.

Fazit

Mieten statt Kaufen kann Geld und Zeit sparen, sofern man auch hier nicht über die Stränge schlägt und mehr mietet, als die Kinder tragen können. Geld, da z.B. hochwertige Kinderschuhe, die saisonbedingt nur wenige Monate getragen werden können, so nur für die Zeit bezahlt werden, in der das Kind sie auch tatsächlich trägt. Zeit, da sich nicht um den Verkauf, das zeitaufwändige Einstellen bei eBay Kleinanzeigen und Co gekümmert werden muss, wenn die Kinder herausgewachsen sind. Und Nachhaltigkeit steht ganz groß über dem Konzept, da ein Kleidungsstück umso nachhaltiger ist, je länger es getragen wird.

Wäre das Mieten von Kleidung auch etwas für euch oder habt ihr sogar selbst schon Erfahrungen damit? Teilt gerne eure Meinung ,it uns, wir freuen uns über den Austausch. Markiert uns mit @basmamagazine oder #basmagoesgreen.

Kinderkleidung Mieten[:]

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