Karriere mit Kopftuch?

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Man mag es kaum glauben, dass wir im Jahr 2017 leben und wir immer noch ein Fragezeichen hinter dem oben genannten Titel setzen müssen.

Es sollte selbstverständlich sein, eine Kopftuchträgerin in einem Chefsessel zu sehen, vor allem hier in Europa. Ja, sollte es, ist es aber nicht. Trotzdem ist es kein Ding der Unmöglichkeit.

Mein Professor hat mir von ein paar Jahren Folgendes gesagt: „Liebe Frau XY, sie sind eine Frau, haben einen ausländischen Namen und sie tragen ein Kopftuch, egal wie Sie hier abschließen, es wird da draußen, in der Berufswelt, nicht einfach für Sie.“ Er wollte mich damit auf die Berufswelt vorbereiten. Meine Antwort war: „Ich weiß, aber es ist mir egal. Ich lasse mir von niemanden meinen Weg vorschreiben und schon gar nicht versperren.“

Das ist eine essenzielle Grundeinstellung, die ihr braucht, um hier in Deutschland Karriere zu machen, vor allem als „Ausländer/in“. Eine hohe Willenskraft! Es wird niemand an eure Tür klopfen und euch jeden Wunsch von den Lippen ablesen. Ihr müsst selbst die Ärmel hochkrempeln, bereit sein, mehr zu geben als eure gleichgestellten Kollegen und ihr müsst im positiven Sinne vorlaut sein. Denn wenn ihr nicht laut seid, werdet ihr nicht gesehen. Ihr müsst quasi mit einem Selfmarketing Schild durch die Gegend rennen, zeigen, was ihr könnt und drauf habt, ohne dabei hochnäsig zu wirken und vor allem zu werden. Wenn ihr diese Grundeinstellung besitzt, wird der Rest ein Klacks für euch.

Ihr müsst euch branchenunabhängiges und branchenabhängiges Wissen aneignen, denn nur so hebt ihr euch von eurer Konkurrenz ab, ihr müsst einen triftigen Grund liefern, warum der HR Manager/in euch einstellen sollte und nicht die anderen, die kein Kopftuch tragen und/oder sogar männlich sind.

Das heißt: Fangt schon im 1. Semester mit dem Arbeiten an und sucht euch Werkstudentenjobs. Nimmt die Weiterbildungsangebote eurer Hochschule in Anspruch und arbeitet hart daran, euer Wissen aufzubauen, denn so macht ihr euch unersetzlich. (Das lässt sich natürlich auch auf eure Berufsausbildung übertragen.)

Der letzte Punkt ist, sucht euch die Alpha Tiere im Unternehmen. Das sind nicht immer die Abteilungsleiter oder das Management. Es sind meistens Kollegen, die langjährig im Unternehmen tätig sind und den Überblick haben. Lernt von deren Erfahrungen, saugt deren Wissen auf und kombiniert es mit eurem zeitgerechten Wissen.  Seid innerhalb des Unternehmens sozial aktiv. Sorgt dafür, dass man euch kennt und der wichtigste Tipp: Wenn ihr Fehler macht, steht zu diesen und wenn ihr Kritik bekommt, saugt diese auf und verbessert euch.

Wer hart und ehrlich arbeitet, wird ernten.

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