Viele sagen, dass die erste Schwangerschaft etwas ganz Besonderes ist. Jede Mutter denkt, sie sei Expertin, weil sie es selbst erlebt und erfahren hat. Aber ist dem so?!
Gewiss kann man sich Hilfe und Ratschläge von erfahrenen Müttern einholen, da sich vor allem in der ersten Schwangerschaft sehr viele Fragen auftun, die einen beängstigen und verunsichern können.
Die Hormone spielen verrückt, man wird sensibler. Es gibt Schwangere, die sind top fit und arbeiten Vollzeit bis zum Ende der Schwangerschaft, getreu dem Motto „Ich bin schwanger und nicht krank“. Dann gibt es wiederum Frauen, denen es von Anfang bis (schlimmsten Falls) zum Ende der Schwangerschaft nicht gut geht. Ein Appell an werdende Mütter: Es gibt keine „Norm“. Jede Schwangerschaft ist einzigartig und anders!
Wichtig ist, dass ihr regelmäßig zur Kontrolle geht, ob beim Gynäkologe/in oder bei eurer Hebamme, und dass ihr die von euch benötigten Vitamine (Folsäure, Eisen, evtl. Magnesium etc.) zu euch nehmt. Lasst euch dagegen nicht von eurer Umgebung verunsichern, wenn andere euch weiß machen wollen, dass eure Schwangerschaft nicht „richtig“ verläuft, da bei ihnen alles anders war. Der Körper nimmt sich in der Regel das, was er braucht.
Generationskonflikte oft vorprogrammiert
Oft gibt es auch Generationskonflikte, wenn die Großmütter, Mütter oder Schwiegermütter einem erzählen, wie stark sie waren und wie hart sie im Nehmen waren. Die Probleme der jungen Mütter und Schwangeren werden manchmal abgetan. Denn schließlich gibt es mit Wegwerfwindeln, Waschmaschinen, Fertignahrung etc. all das, was sie damals nicht hatten. Deshalb, liebe Schwangere, nehmt es nicht persönlich. In den wenigsten Fällen geschieht dies mit böser Absicht. Die ältere Generation hatte zwar keine elektrischen Haushaltshilfen, dafür aber andere Rahmenbedingungen und Familienkonstellationen und standen vor gänzlich anderen Herausforderungen, als wir heute. Viele verstehen nicht, welchem Stress junge Frauen in der modernen Welt ausgesetzt sind.
Liebe Schwangere, macht euch nicht wahnsinnig, setzt euch nicht unter Druck! Versucht nicht, etwas „besser“ oder „gut“ zu machen. Was ihr als Schwangere tun könnt, ist, Stress zu reduzieren und auf eure Gesundheit zu achten. Als Schwangere muss man auch nicht „für zwei“ Essen. Die einen haben mehr und die anderen haben weniger Gelüste. Das Baby nimmt das meiste Gewicht sowieso erst im letzten Drittel der Schwangerschaft zu.
Wer eine Hebamme sucht, muss schnell sein
Wichtig ist, dass ihr euch so schnell wie möglich um eine Hebamme kümmert, sobald ihr erfahrt, dass ihr Schwanger seid. Je früher ihr dies tut, desto eher bekommt ihr eine Hebamme, denn diese sind heiß begehrt! Außerdem habt ihr so die Möglichkeit, sie schon vorher kennen zu lernen, um sicher zu sein, dass ihr euch gut versteht. Sie wird euch und eurem Kind schließlich in einer sensiblen Zeit begleiten, in der Vertrauen das A und O ist. Auch wenn acht oder neun Monate noch eine lange Zeitspanne ist und man nie weiß, wie die Schwangerschaft verläuft, sind die Hebammen schon schnell verbucht und mittlerweile leider sehr rar.
Vor allem beim ersten Baby ist eine vertrauensvolle Hebamme Gold wert. Sie berät beim Stillen, kontrolliert das Gewicht des Säuglings, hilft beim ersten Baden etc. Und, was viele nicht wissen: Sie kann bereits in der Schwangerschaft Vorsorgetermine an Stelle des Arztes durchführen.
Geburtsvorbereitungskurs
Zum Thema Geburtsvorbereitungskurs streiten sich die Geister. Die einen finden es toll und sehr hilfreich, die anderen fanden es überflüssig. Was beinhaltet ein Geburtsvorbereitungskurs?
Zum einen wird der anatomisch-physiologische Verlauf einer Geburt vorgestellt. Weitere Themen sind: Ab wann gehe ich ins Krankenhaus? Was muss ich einpacken für die Klinik? Welche Atemtechnicken wende ich während der Geburt an? Was ein Geburtsvorbereitungskurs noch mit sich bringt sind Kontakte zu anderen Schwangeren, was sehr hilfreich sein kann, wenn man als einzige im Bekanntenkreis ein Kind erwartet. Nicht selten ergeben sich hier langjährige Kontakte.
Meine Empfehlung ist, dass man, wenn möglich, einen Geburtsvorbereitungskurs mit seinem Partner besucht. Der Geburtsvorbereitungskurs bietet einen geschützten Rahmen, wo man sich mit anderen werdenden Eltern auf das Thema Geburt einlassen und Fragen stellen kann. Für die Kommunikation des Paares kann es sehr hilfreich sein, wenn der Mann weiß, wie er sich zu verhalten kann bzw. was auf ihn zukommt.
Sollte der Mann einfach nicht bereit sein, bei der Geburt dabei zu sein, ist es nicht schlimm. Bitte zwingt bzw. setzt eure Partner nicht unter Druck. Einige Männer können sehr souverän mit der Situation umgehen und die anderen geraten in Panik und fallen wortwörtlich um. Um dieses zu vermeiden, kommuniziert eure Bedürfnisse und Bedenken und wenn der Partner nicht dabei sein kann oder möchte, kann man eine andere vertraute Person an seine Seite rufen.
Schwangerschaft genießen!
Genießt die Zeit der Schwangerschaft. Es ist die Zeit, in der du und der kleine Mensch, der in deinem Bauch heran wächst, euch so nah seid, wie niemand anderes. Mit all den Gedanken, Vorstellungen von der kommenden Zeit und einer großen Portion Vorfreude – bekannterweise die schönste Freude. Lasst euch diese Zeit nicht nehmen. Setzt euch nicht unter Druck.
Wie war Eure erste Schwangerschaft und Geburt? Welche Gedanken und Erinnerungen kommen bei euch zu diesem Thema auf? Teilt eure Erfahrungen mit uns unter #basmafamily oder @basmamagazine, wir freuen uns über einen regen Austausch!