Muttertag

A nice girl, her mother and grandmother enjoy sunny morning. Good time at home. Family playing in the bedroom.

An jedem zweiten Sonntag im Mai zelebrieren wir in Deutschland den Muttertag. Doch wie kam dieser Tag zustande und warum feiern wir ihn?

Historie

Seinen Ursprung hat der Muttertag in den Vereinigten Staaten und entsprang aus einer Frauenbewegung heraus.

Die Tochter von Ann Maria Reeves Jarvis, Gründerin der Mütterbewegung 1865, veranstaltete am 12. Mai 1907, dem Sonntag nach dem zweiten Todestag ihrer Mutter, ein „Memorial Mothers Day Meeting“. Im nächsten Jahr wurde wieder am zweiten Maisonntag in der Methodistenkirche in Grafton allen Müttern eine Andacht gewidmet. Zum Ausdruck ihrer Liebe ließ sie 500 weiße Nelken an andere Mütter austeilen. Dies führte dazu, dass sie eine Initiative gründete für die Einführung eines offiziellen Feiertags zu Ehren der Mütter. Des Weiteren schrieb sie Briefe an Frauenvereine, Geistliche, Politiker und Geschäftsleute. Ihre Initiative wuchs rasant und in 45 Staaten der USA feierte man schon 1909, zwei Jahre später, den Muttertag.

Ausgehend vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber wurde der Muttertag dann 1922/23 in Deutschland etabliert.

Durch wachsende Kommerzialisierung des Muttertags bereute die Begründerin, diesen ins Leben gerufen zu haben. Also wandte sie sich von der Bewegung ab und kämpfte erfolglos für die Abschaffung des Feiertages.

Und genau diesen Aspekt möchte ich aufgreifen: Die Kommerzialisierung. Eine Mutter zu haben/Mutter zu werden, bzw. Mutter sein zu dürfen ist ein unbeschreibliches Gefühl und erst durch die eigene Erfahrung wirklich greifbar. Wird man den Müttern dieser Welt mit einem Ehrentag gerecht? Oder aus einer anderen Perspektive aus gesehen: Ist es nicht eher beleidigend, Mutterschaft auf einen Ehrentag im Jahr zu beschränken?

„Unter den Füßen der Mutter liegt das Paradies.“

Hadith

Dilemma

Ich selbst befinde mich in einem Dilemma. Vom Muttertag halte ich selbst nicht viel, jedoch legt meine Mutter großen Wert darauf. Obwohl ich selbst diesen kommerziellen Tag boykottieren möchte, nehme ich daran teil, um meiner Mutter eine Freude zu machen. Ehrlich gesagt, kann ich es auch nachvollziehen, wer freut sich nicht über ein Geschenk und ein paar nette Worte?

Ich versuche, dem Dilemma entgegenzuwirken, indem ich meiner Mutter eine Freude mache, jedoch nicht in den Konsumrausch verfalle.

Sich Zeit nehmen…

Zeit ist in der heutigen modernen Gesellschaft das höchste, teuerste und liebste Gut. Deshalb nehme ich mir bewusst Zeit, um nach meiner Mutter zu fragen, um mit ihr gemeinsam etwas zu unternehmen. Ich nehme mir Zeit, ihr Lieblingsessen zu kochen oder Gebäck zu backen.

Mittlerweile bin ich selbst Mutter geworden und bin jede Sekunde dafür dankbar, dass ich diese Rolle und dieses intensive Gefühl erleben darf. Es ist wirklich wahr, dass man für seine eigene Mutter einen anderen Bezug und Verständnis entwickelt, wenn man selbst erst Mutter ist. Deshalb gebe ich mir Mühe, meine Mutter nicht vor den Kopf zu stoßen und mit ihr viel Zeit zu verbringen und ihr eine Freude am Muttertag zu machen. Jedoch möchte ich diesen Tag nicht in meiner eigenen kleinen Familie einführen. Jeder Tag ist „Muttertag“ und wenn man das Bedürfnis hat, seiner Mutter etwas schenken zu wollen, dann sollte man frei von kommerziellen Tagen sein und nicht aus Zwang etwas kaufen bzw. schenken, weil die Konsumwelt einem suggeriert, dass es der Norm entspricht.

„Wenn du lachst,

strahlt die Terra sonnenklar.

Und wenn du tanzt,

schimmert der Glanz.

Du bist der Schatten zu meinem Licht

und ohne dich kann ich nicht.“

– für meine Mutter

Menna, BASMA Lektorin

Ehren und schätzen wir unsere Mütter jeden Tag, denn sie sind unsere Heldinnen!

Was denkt ihr denn über den Muttertag? Lasst uns an eure Gedanken und Meinungen teilhaben und markiert uns unter @basmamagazine.

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