Diese 5 Aspekte gibt es bei einer zweisprachigen Erziehung

Die Mehrheit der Menschen weltweit lebt in einer Umgebung, die mehr- oder zweisprachig ist. Wir zeigen dir welche 5 Aspekte bei einer zweisprachigen Erziehung gibt.

Es ist meist schwer klare Grenzen zwischen den verschiedenen Sprachen, die in der eigenen Umwelt herrschen, zu ziehen. Es ist auch nicht unbedingt notwendig. Wünschenswert ist, dass wir uns ausdrücken und kommunizieren können. Dass wir uns an unseren Sprachen, je nach Notwendigkeit, richtig bedienen können, so natürlich und verbreitet Zweisprachigkeit auch ist, gibt es Fragen und Befürchtungen, zum Beispiel seitens Eltern, die ihre Kinder zweisprachig erziehen wollen. Auf welche fünf Aspekte man bei einer zweisprachigen Erziehung achten kann, erfährst du in diesem Artikel.

Deutschland ist multilingual

Viele BürgerInnen und vor allem viele SchülerInnen in Deutschland sind multilingual, also mehrsprachig. Studien zeigen, dass vor allem in Großstädten, wie Hamburg, Berlin und Essen, rund ein Drittel aller SchülerInnen mehrsprachig oder zweisprachig sind. Das bedeutet, dass in der familiären Kommunikation mindestens eine andere Sprache neben Deutsch gesprochen wird. Die meist gesprochenen Sprachen sind Türkisch, Arabisch, Polnisch und Russisch. Das sind nur einige Beispiele. Auf den Schulhöfen Deutschlands werden (laut Mercartor Institut für Sprachforschung) mehr als hundert Sprachen gesprochen. In Deutschland ist Mehrsprachigkeit meist migrationsbedingt. Weiterhin gibt es viele multikulturelle Ehen.

Es kommt aber auch vor, dass sich einsprachige Familien bewusst für Mehrsprachigkeit entscheiden, damit die Kinder von klein auf, mehrere Sprachen lernen. Auf welche Aspekte muss man als Eltern achten, damit dass Kind eine gute Sprachentwicklung durchläuft? Kann ein Kind wirklich mehrere Sprachen lernen? Meist ist eine Sprache stärker oder schwächer und das belastet Familien.

Im Kopf ist Platz für mehrere Sprachen

Tatsächlich ist Kopf des Kindes Platz für mehrere Sprachen, das ist klar. Dennoch haben viele Familien Fragen und Ängste in Bezug auf die Sprachentwicklung des Kindes. Ängste brauchen wir nicht haben. Wir können uns sogar freuen, dass unsere Kinder die Gelegenheit haben mehrere Sprachen zu sprechen. Es ist nur wichtig, ein paar Aspekte zu kennen und umzusetzen.

Dennoch ist klar, ein Kind wird eine Sprache nur lernen und sprechen, wenn es diese Sprache wirklich braucht. Es muss also mindestens eine Person/ Situation im Leben des Kindes geben, die konsequent, regelmäßig sowie qualitativ eine bestimmte Sprache mit dem Kind spricht, die es lernen soll.

1. Zweisprachig, ihre Sprachqualität

Egal welche Sprache wir mit unserem Kind sprechen, es sollte die Sprache sein, die wir am besten beherrschen. Oder aber auch eine Sprache sein, die wir wirklich gut sprechen können. Denn wir sind die ersten Sprachvorbilder unserer Kinder und sie werden uns nachahmen. Es ist also wichtig, dass die Kinder dann auch auf richtiger Weise nachahmen und lernen.

2.Sprechsituationen

Wie oft und über was sprechen wir mit unseren Kindern? Wir sollten Gelegenheiten und Situationen nutzen und bewusst mit unseren Kindern sprechen. Egal auf welcher Sprache. Beim Betrachten eines Buches, beim Spaziergang durch den Wald oder beim Essen. Je mehr wir unsere Kinder als Sprachpartner annehmen, desto mehr Wörter können sie lernen. Ihr Wortschatz wird sich erweitern, was sehr wichtig, gerade für zweisprachig aufwachsende Kinder, ist. Meist lernen sie in einer Sprache nur bestimmte Wörter. Je verschiedene Themen wir mit ihnen sprechen, desto vielfältiger werden die Wörter sein, die sie kennen.

3. Sprachkontakte in einer Umgebung, die zweisprachig ist

Wer spricht welche Sprache mit dem Kind und wie oft? Entscheidend bei der Sprachentwicklung – vor allem bei zweisprachig – eines Kindes ist, wie oft und wie intensiv es in Kontakt mit der Sprache kommt. Kinder können nach Person und nach Ort unterscheiden, welche Sprache es sprechen soll. Wenn der Opa immer eine bestimmte Sprache mit dem Kind spricht, müsste das Kind direkt in diese Sprache schalten können. Vorausgesetzt er hat regelmäßig Kontakt mit dem Opa und der Opa spricht konsequent nur eine Sprache mit dem Kind. Die klassische Trennung ist, dass ein Elternteil eine Sprache spricht und der andere Elternteil eine andere.

Wir können die Sprachen auch örtlich trennen. Zuhause kann nur eine Sprache gesprochen werden, während draußen eine andere gesprochen wird. Zweisprachig eben.

Wichtig ist dabei, dass man konsequent bleibt, was manchmal sehr schwerfallen kann.

4. Zweisprachig – Die Bedeutung der Sprache

Letztendlich wird das Kind eine Sprache nur lernen und sprechen, wenn es eine wirkliche Bedeutung und einen Nutzen in seinem Leben hat. Wenn die Sprache zu selten genutzt wird, wird das Kind es auch logischerweise schlechter lernen. Die Bedeutung einer Sprache kann sich, je nach Lebensphase mal ändern. So ändern sich auch die Sprachfähigkeiten.

5. Die Einstellung zu den verschiedenen Sprachen – zweisprachig

Bei einer mehrsprachigen Erziehung sollte keine Sprache mehr- oder minderwertig sein. Jeder Sprache hat seinen eigenen Wert! Wenn ein Kind wenigstens in einer Sprache gut entwickelt ist, wird es in der Lage sein im Laufe seines Lebens auch die anderen Sprachen zu stärken.

Wir als Eltern müssen wissen, dass der Spracherwerb des Kindes bestimmten Entwicklungsprozessen folgt. Der Prozess folgt einem bestimmten Muster durch, wie z.B. die Geschwindigkeit oder die Abfolge von Erwerbsstufen, festgelegt sind. Auch Sprachmischungen im Kindesalter stellen eine normale Sprachentwicklungsphase des mehrsprachig aufwachsenden Kindes dar, die von äußeren Faktoren weitgehend unabhängig auftreten. Diese Merkmale der Sprachentwicklung können sie also kaum beeinflussen. Es heisst, also konsequent aber dennoch gelassen bleiben!

Wenn du mehr zum Thema erfahren willst, kannst du gerne den Artikel „Keine vor Mehrsprachigkeit“ lesen.

Kommentiere gerne auf unsere Instagram- Seite, welche Erfahrungen du mit zweisprachiger Erziehung gemacht hast und welche Aspekte du wichtig findest.

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Salam und hej! Ich bin Hilal.  Ich jongliere zwischen Mutterdasein und Studium/ Beruf. Switche von einer Sprache in die Andere. Schreite zwischen den verschiedenen Kulturen, von denen ich geprägt bin. Erkunde gerne fremde Länder. Aber das Wichtigste: Ich schreibe leidenschaftlich gerne. Vor allem für das Basma Magazine. Alles über Familie, die Mutterrolle, Erziehung und Schule liegen, als baldige dreifach Mama und gelernte Lehrerin, in meinen Lieblings-Themengebieten.  Wenn ich und meine Kinder mal nicht unterwegs sind in den Spielplätzen sowie Parks, der wunderschönen Stadt Hamburg... Wenn grad kein arabisch- türkisches Familienessen ansteht und der Haushalt gemacht ist...Dann schreibe ich als Hobby für mein persönliches Glückskindsblog.