„Wir treffen uns in der Mitte der Welt“ – Buchtipp

Von fehlender Akzeptanz in der Gesellschaft und starken Frauen

„Wir treffen uns in der Mitte der Welt: Von fehlender Akzeptanz in der Gesellschaft und starken Frauen“ heißt das erste Buch der Journalistin Menerva Hammad. Der einen oder anderen Basma-Leserin geht bei diesem Namen bestimmt ein Licht auf, denn Menerva hat letztes Jahr einen Gastbeitrag hier auf BASMA veröffentlicht.

Ihr 2019 im Braumüller Verlag erschienenes Buch ist in 20 Kapitel aufgeteilt.
Neben den Kapiteln ‚Wie alles begann‘ und ‚Der Aufprall‘, die beide von der Autorin handeln, wird die Leserin durch 18 Kurzgeschichten geleitet, welche alle auf wahren Begebenheiten basieren.
Wer denkt, es handelt sich einfach um geführte Interviews mit Frauen auf dieser Welt, der irrt sich gewaltig.

Schwierig war – weil das Buch in der Ich-Form geschrieben ist – sich in eine Person hineinzuversetzen und dann da wieder rauszukommen, um in die nächste Person zu schlüpfen.

Menerva Hammad schreibt jede einzelne Geschichte in der Ich-Form – was die Leserin nicht nur zur Betrachterin der Geschichte macht. Ebenfalls übermittelt die Autorin das Gefühl, als ob eine Freundin gerade ihre ganz persönliche Lebensgeschichte erzählen würde.
Wir treffen uns in der Mitte der Welt. Der Titel hätte nicht besser gewählt sein können. Die im Buch benannten Frauen leben von Amerika, hin nach Europa, Afrika, von den Arabischen Emiraten und Indonesien. Die Leserin macht mit den Frauen also eine kleine Weltreise. Am Ende merken wir aber, egal wo Frau auch lebt, sie hat immer ihre ganz persönliche Geschichte zu erzählen.
Das Buch ist sehr emotional, einige Frauen lassen einen beim Lesen schmunzeln. Andere zum weinen, alle aber bringen die lesende Person zum Nachdenken und reflektieren. Als Leserin fängt man automatisch an, sich sein eigenes Leben noch einmal vor Augen zu führen.
Wir konnten Menerva einige Fragen stellen und wollen euch die Antworten nicht vorenthalten.

Wir treffen uns in der Mitte der Welt
Basma: Liebe Menerva, herzlichen Glückwunsch zur Veröffentlichung deines ersten Buches! Uns würde interessieren, wie du dich das erste Mal gefühlt hast, als du die fertige Ausgabe in deinen Händen gehalten hast?
Menerva: Ich kann mich genau daran erinnern, es war am 26. September, also quasi eine Woche bevor das Buch in den Buchhandlungen lag. Ich fuhr zum Verlag und holte mir mein Exemplar ab und sobald ich im Verlag ankam, sah ich es am Schreibtisch einer Mitarbeiterin dort. Ich konnte nicht aufhören zu weinen, ich glaubte es nicht.
 
Basma: Das Buch ist ja auf Geschichten verschiedener Frauen aufgebaut. Könntest du dir vorstellen, weiterhin solche Interviews zu führen und weitere Bücher in diesem Still zu veröffentlichen?
Menerva: Jein. Also ich kann mir zwar schon vorstellen weitere Interviews zu führen. Nur denke ich nicht, dass es weitere Bücher in dieser Form geben wird.

Hört nicht auf zu träumen und hört nicht auf zu schreiben.

Basma: Welche Entstehungsphase fandest du am schwierigsten? Ging dir eine leicht von der Hand? 
Menerva: Leicht von der Hand ging nichts. Schwierig war – weil das Buch in der Ich-Form geschrieben ist – sich in eine Person hineinzuversetzen und dann da wieder rauszukommen, um in die nächste Person zu schlüpfen. 
 
Basma: Was gibst du unseren Leserinnen mit auf dem Weg, die auch den Traum haben, ihr eigenes Buch zu veröffentlichen?
Menerva: Hört nicht auf zu träumen und hört nicht auf zu schreiben. Bei mir hat es ein Jahrzehnt gedauert, bis etwas daraus wurde, also lasst euch von Zeit und Niederschlägen nicht täuschen. 
 
Basma: Liebe Menerva, wir bedanken uns ganz herzlich bei dir für deine Zeit! Wir gratulieren dir nochmal aus Herzen für dieses erfolgreiche Buch. Alleine schon, dass es so schnell eine zweite Auflage gab, spricht für dich! Auf viele weitere erfolgreiche Projekte! 
 
 

Die freundlicherweise von Menerva Hammad zur Verfügung gestellten Fotos sind von Asma Aiad

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