„Jeder kommt mal an seine Grenzen“ diesen Spruch haben wir alle mal gehört. Doch, wie fühlt es sich an, wenn man mal wirklich an seine Grenzen kommt? Was macht das mit einem?
Menschen empfinden und bewerten Situationen anders. Jedoch erlebt jeder Einzelne, früher oder später, das eine Situationen ihn besonders herausfordert. Es ist wichtig, ob man an der Situation wächst oder „untergeht“.
Für mich ergab sich, solch eine Situation während meines Referendariats. Wenn man Lehrerin oder Lehrer sein möchte, folgt nach dem Studium eine 18-monatige Ausbildung. In dieser Ausbildung muss man unterrichten, lernt selbst weiterhin in Seminaren und steht unter ständiger Beobachtung und Prüfung.
Immer wieder hörte ich, wie schlimm diese Phase sei. Wie schrecklich und stressig sie ablaufen solle. Ich konnte mir jedoch nicht genau vorstellen, warum.
Als überzeugte Studentin und Berufsanwärterin, als Idealistin, die in dem Lehrerberuf etwas Heiliges sieht, entstand für mir wirklich ein Fragezeichen. Warum soll die Vorbereitung auf die Praxis eine große Hürde sein?
Doch das Leben sollte mich eines Besseren belehren.
Motiviert fing ich – als Zweifach-Mama – an. Endlich durfte ich nach zwei längeren Babypausen durchstarten. Das Studium lag schon vier Jahre zurück, was mich nicht störte.
Wissensdurstig und voller Tatendrang fing ich also an. Zunächst lief alles. Doch irgendwann überrollten mich der zeitliche Druck, die Anforderung, die Aufgaben als Mama und Frau, wie eine riesige Lawine. Ich war körperlich und seelisch am Ende. Ich hatte Selbstzweifel und wollte aufhören. Zudem hatte ich gar kein Überblick mehr über die Situation. Ich hab zwar mein Bestes gegeben, konnte aber irgendwann nicht mehr erkennen, woran ich genau arbeiten soll.
Mithilfe meines Mannes, meiner Schwester und mit meiner starken inneren Motivation, mein Ziel zu erreichen, habe ich es im Endeffekt „durchgezogen“.
Rückblickend bin ich glücklich und dankbar, es geschafft zu haben. Zudem sehe ich alles im Nachhinein viel gelassener. Es war eine Zeit, die mich prägte. Und das ist auch gut so.
So ist „das Leben einfach“: eben nicht immer so einfach.
Das sind Erfahrungen, die wir nutzen sollten, um uns zu entwickeln und zu wachsen. Ich versuche nun, diese Erfahrung so zu nutzen:
– Ich kenne nun meine Schwächen und arbeite an ihnen. Ich habe an Selbsterkenntnis gewonnen.
– Ich habe mehr Verständnis und Empathie für Menschen in schwierigen Situationen. „Nobody is perfect“.
– Ich dankbar, etwas beendet zu haben.
– Ich bin motiviert, weiterzumachen indem ich an meine Fähigkeiten glaube und sie weiter ausbaue.
Und Dir da draußen, Dir vor allem als Frau, sage ich ganz simpel: Kopf hoch! Mit der nötigen Hilfe und Deinem inneren Vertrauen wirst Du es schaffen!