5 Anzeichen, dass du von einem Therapeuten profitieren würdest

Hast du dich schon Mal gefragt, ob du zu einem Therapeuten gehen solltest? Oder: Ob du von einem Gespräch bei einem Therapeuten profitieren würdest? Ob du möglicherweise eine Therapie benötigst? Unsere Psychologie Redakteurin Urooba hat für euch aus dem klinischen Alltag 5 Anzeichen zusammen gestellt, die dir zeigen, dass du von einem Therapeuten profitieren würdest.

1. Deine Probleme schränken dich ein

Frage dich selbst zunächst, ob dein Problem dich im Alltag einschränkt. Vielleicht hast du ein Konzentrationsproblem oder deine Motivation ist nicht mehr vorhanden. Vermeidest du die Interaktion mit Freunden, Familie, Kollegen oder Klassenkameraden? Du könntest dich auch von allem, von dem was in deinem Leben vor sich geht, überfordert fühlen. Fast jede Diagnose, die im DSM-5 (Diagnostischer Leitfaden psychischer Störungen) aufgeführt ist, setzt voraus, dass die Symptome eine signifikante Beeinträchtigung in deinem alltäglichen Leben verursachen. Alle Therapeuten schauen hier ganz genau darauf.

Das kann bei der Arbeit, mit deinem Partner oder Familie auftreten. Aber auch Schlafstörungen oder physische Schmerzen (ohne organischen Grund) zählen hierzu. Wenn dies wochenlang anhält, ohne dass es dir besser geht, solltest du professionelle Hilfe von einem Therapeuten in Erwägung ziehen.

2. Nichts, was du tust, scheint zu helfen

Wenn wir traurig sind, ängstliche Gefühle oder einfach nur einen schlechten Tag haben, nutzen wir alle die sogenannte Coping Strategien. Diese Strategien sehen bei allen Menschen ganz unterschiedlich aus. Der Effekt ist aber derselbe: sie helfen uns besser zu fühlen. Einige von uns reden mit Freunden, sehen sich einen Film an, treiben Sport oder machen einen langen Spaziergang. Jedoch können uns gerade unsere eigenen Coping Strategien im Stich lassen. Sie hören auf effektiv zu sein. Deswegen kann es passieren, dass unser Problem immer größer und größer wird.

Hast du aber schon alles versucht und nichts scheint zu helfen? Dann kann das ein erstes Anzeichen dafür sein, dass deine eigenen Coping Strategien nicht mehr ausreichen. Genau hier könnte ein Therapeut dir weiterhelfen. Der Therapeut kann mit dir weitere Ressourcen entdecken und entwickeln, damit du dich wieder besser fühlst. Du musst keine schwere psychiatrische Erkrankung haben, um einen Therapeuten oder Psychologen aufzusuchen. Menschen, die sich im Leben festgefahren fühlen oder ein lebensveränderndes Ereignis durchmachen (wie der Verlust eines geliebten Menschen), können von ein paar Sitzungen mit einem Therapeuten immens profitieren.

3. Deine Beziehungen leiden

Deine Verfassung, Probleme oder Sorgen können deine Beziehung zu deinem Partner, zu Freunden oder Familie belasten. Es ist wichtig diese Probleme innerhalb von Beziehungen nicht einfach zu ignorieren, sondern zu versuchen durch professionelle Hilfe die Situation zu verbessern. Denn unser soziales Umfeld kann einen sehr großen positiven Einfluss auf unser Wohlbefinden haben. Vorausgesetzt natürlich wir sind glücklich mit den Beziehungen und es herrschen keine großen Probleme. Das bedeutet aber auch, dass wir die Probleme in unserem sozialen Umfeld nicht ignorieren sollten und von einer Zusammenarbeit mit einem Therapeuten profitieren würden.

4. Du hast keinen Spaß mehr an deinen Aktivitäten

Alles, was du früher gerne gemacht hast, macht plötzlich keinen Spaß mehr. Das kann bedeuten, dass du deine Hobbys nicht mehr genießt. Aber es kann auch bedeuten, dass du es allgemein sehr schwierig findest Motivation und Antrieb für deine Aktivitäten und Aufgaben im Alltag zu finden. Das können sehr häufig auch „banale“ Dinge wie das Einkaufen oder seine Hausaufgaben erledigen sein. Frage dich aber, ob das in der Vergangenheit anders war. Antriebslosigkeit und Interessenverlust, die über mehrere Wochen anhalten, können darauf hinweisen, dass etwas mit uns nicht stimmt. Eine professionelle Unterstützung von einem Therapeuten wäre hier nicht verkehrt. Ein Therapeut könnte dir dabei helfen stückchenweise wieder Spaß am Leben zu haben.

5. Deine Familie und Freunde machen sich Sorgen um dich

Familie und Freunde wollen in der Regel das Beste für dich. Wenn sie dir dazu raten einen Therapeuten auf zu suchen, dann sorgen sie sich um dein Wohlergehen. Manchmal können Menschen von außen Muster besser erkennen, die du selbst schwer erkennen kannst, (Stichpunkt: Tunnelblick). Es lohnt sich also auf jeden Fall, über die Ratschläge der Menschen in deinem Umfeld zu reflektieren.

Natürlich gibt es viele weitere Anzeichen, dass du von einem Therapeut profitieren würdest. Aber die genannten fünf Anzeichen können auf fast alle Situationen angewendet werden und fassen sehr vieles zusammen. Man muss auf jeden Fall keine schwere psychische Erkrankung haben, um mit einem Therapeuten zu sprechen oder von ihm profitieren zu können. Es kann sein, dass in deinem Leben zurzeit sehr viel los ist und du dich überfordert fühlst. Es könnte auch sein, dass du ein starkes Bedürfnis hast mit jemanden über deine Probleme zu sprechen. Hier könnte ein Therapeut, der genau für solche Dinge ausgebildet ist, dir weiterhelfen. Zögere nicht lange und versuche mit einem Therapeuten oder Psychologen in Kontakt zu treten. Du wirst es nicht bereuen!

Disclaimer: Psychologische Symptome sollten nicht als unabhängige Phänomene betrachten werden. Unsere Psyche wird von vielen Faktoren bestimmt. Wenn wir uns schlecht fühlen für eine kürzere Zeit, heißt das nicht, dass man eine Depression entwickelt hat. Solche Diagnosen sollten mit Sorgfalt mit einem Therapeuten abgeklärt werden.


Comments

comments